politischer Umweltthriller, kein seichter Roman !

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borabora Avatar

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Zwei sehr gute Freunde, Sean und Tom, sichern sich ein kleines Stück Land auf Spitzbergen, das sie als begeisterte Arktisfans und Umweltaktivisten für ihre (guten) Zwecke einsetzen wollen. Politiker sowie die Geschäftspartner der beiden verfolgen jedoch anderen Ziele. Bei der Besichtigung einer nahe gelegenen Eishöhle passiert ein Unfall und Tom bleibt einige Jahre verschollen, bis das Eis ihn zufälligerweise wieder frei gibt. Nun folgt eine Untersuchung zu den Umständen des Unfalls.

Es dauert relativ lange bis man als Leser weiß, wo die Geschichte hingeht. Richtig spannend wird es ab dem zweiten Drittel, als die Hintergründe zum Landkauf deutlicher werden und auch die Beziehungen der vielen Charaktere untereinander klarer werden. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Geschichte Fahrt auf und verwandelt sich in einen politischen Umweltthriller. Kein ganz einfacher Stoff und sicherlich keine seichte Geschichte für Zwischendurch.

Ich war mir lange Zeit unsicher, ob ich den Protagonisten Sean eigentlich mag, was durchaus Absicht der Autorin ist. Durch viele kleine Hinweise und Andeutungen schwankt man ständig zwischen Sympathie und Argwohn. Ist Sean unschuldig am Unfall, wusste er um die Ziele seiner Geschäftspartner?

Das letzte Drittel ist durchaus das Beste. Spannend und voller Informationen, nach denen man am Anfang nur so lechzt um die Geschichte zu verstehen. Vieles stellt sich anders heraus, als man denkt und bringt Spannung und Überraschung rein. Letztendlich ist das Eis ein guter Thriller, der jedoch die volle Aufmerksamkeit seiner Leser verlangt.