Das eiserne Haus

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marionhh Avatar

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Ein Mann, Michael, führt ein Doppelleben: Er ist ein Berufskiller des organisierten Verbrechens. Nun ist seine Freundin schwanger, und er will aussteigen und ein bürgerliches Leben führen. Der Pate...Verzeihung, der Bigboss der kriminellen Vereinigung, der wie ein Vater für ihn war, stirbt auf eigenen Wunsch durch seine Hand, und nun steht Michael auf der Abschussliste....

Ist das ein Mafiaroman? Eine Geschichte aus den 20er Jahren, dem goldenen Zeitalter der organisierten Kriminalität in Chicago, New York, Seattle oder so? Nach dem Klappentext hätte ich etwas komplett anderes erwartet, einen eher subtilen Thriller, der Geheimnisse aus der Vergangenheit wieder hervorgräbt. Vielleicht kommt das ja noch...

Aus der Leseprobe geht in meinen Augen jedenfalls nicht hervor, was das Buch mal werden will, wenn es groß ist. Es ist ja durchaus nicht unspannend, wenn mir auch der Schreibstil nicht liegt, wie sich Michael redlich bemüht, ein besserer Mensch zu werden, er trägt schwer an seiner Vergangenheit, er schuldet dem „Alten“ viel, und es ist bekannt, dass „la Famiglia“ über alles geht....Dennoch hat er auch sympathische Seiten, er liebt seine Freundin und das ungeborene Kind und will alles tun, um diese zu beschützen.

Jedoch sind mir die handelnden Personen entweder unsympathisch und fremd geblieben, oder ich fand sie flach und klischeehaft. Ich sehe (noch) keinen Zusammenhang mit seinem Bruder, mit den Erlebnissen seiner Kindheit etc. Ich finde auch nicht, dass hierfür großartig Spannung aufgebaut wird. Viele Leichen machen noch keinen Thriller, aber wer weiß, vielleicht entwickelt sich das Ganze ja noch völlig anders als erwartet und man hat irgendwann mal einen Aha-Effekt, so dass sich einem der Titel und alles Andere erschließt. Nach der Leseprobe bin ich jedoch eher nicht von Neugier zerfressen und nicht geneigt mit der Lektüre fortzufahren.