In einem Meer voller Lügen

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clara_fall Avatar

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Ein Junge auf der Flucht, mit einem Messer in der Hand, durch einen finsteren Wald in eiskalter Winternacht........sind dies die Traumbilder, von denen Michael verfolgt wird und ihn keine Nacht länger als fünf Stunden schlafen lassen? Er liebt eine Frau, die ein Kind von ihm erwartet, die mindestens genauso viele Geheimnisse in sich trägt wie er. Keiner der beiden möchte über Vergangenheit und Angehörige sprechen. Für Michaels Person gibt es viele Andeutungen, welch eine schwere Last er mit sich tragen muss: eine Kindheit in der Obdachlosigkeit, gefunden von einem geheimnisvollen "Alten", der eine ähnliche Vorgeschichte hat und von dem er zu einer "Waffe" ausgebildet wird. Tiefe Dankbarkeit treibt ihn dazu, den letzten Wunsch des Alten zu erfüllen und ihn von seinen Schmerzen zu erlösen. Doch damit geht ein Blutbad unvorstellbaren Ausmaßes einher und der Leser kann nur erahnen, wie schwer sich wohl Michaels Ausstieg aus dieser Tötungsmaschinerie noch gestalten wird.

Die LP liest sich sehr hart, eigentlich hat man keine Lust, diesen Berufskiller Michael näher kennenzulernen. Jedoch machen ihn sein Wunsch, in ein normales Leben zu finden und die Rückblenden menschlich. Dann wird man wieder von der Beschreibung des ganzen Hasses und des anschließenden Blutbades im Haus des Alten so sehr abgeschreckt, weil man befürchten muss, dass sich die weitere Handlung des Buches ähnlich weiter entwickelt und alles ein dumpfes Gefühl von Sinnlosigkeit in sich birgt. Eher ein männlicher Thriller? Die LP konnte mich jedenfalls noch nicht davon überzeugen, ob ich das Buch mit Vergnügen lesen würde. Bisher habe ich noch nichts von diesem Autor gelesen und man kann nur anhand des Covertextes ahnen, dass man noch etwas mehr Tiefe erwarten kann. Das Cover trifft den Kern der Story.