Das eiserne Haus

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Zwei Brüder, als Säuglinge zum Sterben an einem Fluss ausgesetzt, überleben und landen in einem Kinderheim, dem „Iron House“. Hier herrschen entsetzliche Zustände, die Kinder sind weitgehend sich selbst überlassen, die Starken drangsalieren die Schwächeren. Michael, der Ältere, ist stark, an ihn traut sich keiner heran, doch Julian, sein jüngerer Bruder, ist schwach und kränklich. Wann immer Michael nicht in der Nähe ist, wird Julian geprügelt und gequält. Eines Tages ist es zu viel, Julian ersticht seinen Hauptpeiniger. Michael nimmt die Schuld auf sich und flieht. Hier trennen sich die Wege der Brüder. Julian wird adoptiert, wächst in einem reichen Haus auf und wird ein gefeierter Schriftsteller und Maler. Michael landet in New York, hier wird er zum Ziehsohn von Otto Kaitlin, dem „Alten“, gefürchteter Anführer  des organisierten Verbrechens. Kaitlin  lässt ihn zum perfekten Killer ausbilden. Doch als Michaels Freundin Elena ein Kind erwartet, möchte er aussteigen. Der Alte gibt ihn frei, aber als er stirbt, gibt es niemanden mehr, der seine schützende Hand über Michael hält. Und jetzt sind nicht nur Michael und Elena in Gefahr, auch sein Bruder Julian steht auf der Liste. Michael muss fliehen und macht sich auf den Weg in seine Vergangenheit…  

Ein beeindruckendes Buch. John Hart schreibt schnörkellos und doch zugleich mit einer fast poetischen Sprache, ganz konzentriert auf die Hauptfiguren und ihr Schicksal. Wie auch in seinen anderen Büchern, sind die Hauptfiguren Menschen, die gelitten haben, die Furchtbares durchgemacht haben. Sie sind Überlebende.  Die Geschichte an sich ist düster und voll Gewalt, und doch haben die Figuren tief in sich ein Licht bewahrt.  Michael besitzt eine große innere Stärke. Auf der einen Seite ist er ein Auftragsmörder, auf der anderen Seite hat er eine tiefe Liebe zu seiner Freundin, zu seinem Ziehvater und zu seinem Bruder. Trotzdem ist er kein zerrissener Charakter, er bereut nichts, er steht zu dem, was er ist.

John Hart beschreibt die Bücher seines Schriftstellers Julian folgendermaßen:  „Julian schreibt so düster, weil das Licht, das er zu vermitteln hofft, so matt ist, dass man es nur sieht, wenn alles ringsherum dunkel ist.“ So könnte man auch dieses Buch beschreiben.

Ein packendes Buch, das Dunkelheit und Licht in sich vereint.