das eiserne Haus

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gagamaus Avatar

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Sicherlich ist dieser Thriller nicht jedermanns Geschmack. Dies liegt zum einen am Schreibstil des Autors, der relativ anspruchsvoll und teilweise ziemlich tiefschürfend ist. Manche Sätze und Weisheiten sind fast lyrisch zu nennen und manchmal sind sie auch etwas überzogen oder zumindest zu typisch amerikanisch-schwülstig. Dennoch durchaus ein Stil, der mir persönlich gefällt. Außerdem ist das Tempo in der Geschichte von Anfang an sehr hoch. Das heißt aber auch, dass es ziemlich viele Tote gibt und jede Menge seelische und körperliche Grausamkeiten. Die Menschen in diesem Buch gehen zum Großteil nicht nett miteinander um. Sie lügen und betrügen, quälen und verletzen einander teils schon seit Jahren oder Jahrzehnten. Liebe ist schwierige und zerbrechlich ebenso wie die menschliche Seele, die bei einigen ziemlich ins Taumeln gerät. Auch hier wieder, ist die Story manchmal etwas überzogen dramatisch, die Hauptdarsteller werden arg gebeutelt und müssen alle über sich hinauswachsen - was natürlich nicht jedem gelingt. Nicht jeder Protagonist ist ganz glaubwürdig. Einige Wendungen und Kniffe sind eingebaut, die die Spannung gleichbleibend hoch halten können und man fragt sich von Anfang an, kann das Alles wirklich gut enden?

Also ein guter Thriller jenseits der Massen, mit Niveau und einem ganz eigenen Stil des Erzählens. Er fesselt und lässt einem bis zum Ende miträtseln. Nicht mein erstes und sicher nicht mein letztes Buch dieses Autors - aber nicht sein Bestes, deshalb ein kleiner Stern Abzug, da er es meiner Meinung nach noch besser kann.