ein Buch , das mich tief berührt hat

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robby-lese gern Avatar

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"Das eiserne Haus" war für mich das erste Buch des Autor John Hart, das ich auch nicht als ausgesprochenen Thriller bezeichnen möchte. Für mich ist es eher eine Kombination aus einem typisch amerikanischen Actionthriller und einem Familiendrama, spannend in Szene gesetzt und absolut mitreißend. Die vielen Toten habe ich nachher nicht mehr gezählt, aber sie gehören wohl zum Actionteil dieses Buches, konnten mich aber nicht unbedingt so "vom Hocker reißen" , obwohl die Flucht Michaels schon sehr spannend geschildert wurde. Für mich war die Geschichte der beiden Brüder ,Michael und Julian, interessanter, ihre Zeit im Waisenhaus , dem "Iron house" , ihre unterschiedlichen Entwicklungen bis hin zu dem Zeitpunkt, als sie sich wiedertreffen.Auch der Aufbau dieses Thrillers war interessant. Meint man zu Anfang einen knallharten Thriller zu lesen, der erzählt, wie Michael gnadenlos gejagt wird, weil er aus dem Geschäft aussteigen will und dabei fast seine Freundin, die schwanger und der Grund für seinen Ausstieg ist, verliert,so merkt man nach ca. 200 Seiten, dass man mitten in einem handfesten Familiendrama steckt, das so vielschichtig und interessant aufgebaut ist und sich erst nach und nach offenbart, dass man dem Autor das hollywoodmäßige Ende verzeiht.Auch die teilweise poetischen Passagen in diesem Buch haben mir gut gefallen. Der Autor hat sich meiner Meinung nach einer Sprache bedient, die wunderbar zu den wechselnden Passagen passte. Knapp ,kurz und brutal während der Actionszenen und nachdenklich und sensibel , wenn es um die Gefühle und Handlungen der Brüder ging.Manche Szenen sind mir schon an die Nieren gegangen und das waren nicht unbedingt die Actionszenen, die haben mir teilweise sogar ein Lächeln entlockt, ich meine eher die Schilderungen der beiden Brüder als Kinder, das was sie als Kinder erlebten und wie sie damit umgingen und auch das überraschende Ende, bevor der etwas erzwungen wirkende Schluss kommt.
Ich weiß ja nicht wie Hart seine anderen Bücher geschrieben hat, aus diesem Grunde kann ich hier keinen Vergleich anstellen, aber dieses Buch hat mich schon neugierig gemacht auf seine vorhergehenden Werke und wenn es dort mit etwas weniger Action abgeht und nicht auf Teufel komm raus ein gutes Ende herbei geführt wird, dann kann ich nur sagen "sie wären perfekt".
Trotzdem hat mir dieses Buch , auch mit den kleinen Schönheitsfehlern gefallen und ich werde bestimmt mehr von diesem Autor lesen. (4,5 *)