Ein Buch mit tausend Geschichten

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anne Avatar

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Ein vertuschter Mord, eine endende Liebe und ein Gruß aus der Vergangenheit. In diesem Roman steckt viel drin. Der Erzählstrang galoppiert von einem Ereignis zum nächsten. Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf.

Mich hat der Roman oft an ein Jugendbuch erinnert. Allerdings kommt dafür etwas zu viel Gewalt und Sex vor. In dem Buch sind viele Geschichten eingebaut. Jede einzelne hätte für einen Roman schon gereicht. Man stolpert mit der Hauptfigur von einer sonderbaren Situation in die Nächste. Auch in der Charakterisierung der einzelnen Mitwirkenden in Charlie Bergs Leben fand ich nicht viel Normalität. Der italienischer Großvater, der gar kein Italiener ist. Der Vater ist der Sohn und umgekehrt. Einen Scanner als Schwester, die Informationen nur lesend versteht. Die Mutter nicht anwesend. Die Kommissarin hat die Weißfleckenkrankheit. Und weil ein Autistisches Kind nicht reicht, ist Charlies Geruchssinn der eines Hundes.

Diese Überempfindlichkeit finde ich am interessantesten. Mir gefällt es, wie er sein Gegenüber mit einer Aura des Geruchs beschreibt. "Niveacreme und alte Bücher mit einer leichten Chilirotweinfärbung."

Mich hat der Roman gut unterhalten. Ab und zu fiel es mir schwer einen Zugang zu finden. Aber ich halte das bei guter Lektüre nicht immer für notwendig. Das Buch liest sich gut. Obwohl es von allem zu viel gibt.