Für eine Revolution der Liebe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
evaristo Avatar

Von

Emilia Roig: Das Ende der Ehe - Für eine Revolution der Liebe

Dieses Buch ist das zweite von Emilia Roig, das erste "Why we matter" hatte mir damals sehr gefallen und deswegen war ich sehr gespannt auf das neueste Werk von ihr.
Der Titel ist sicher für einige provokant, aber sehr schnell macht die Autorin klar, dass sie weder Männer abschaffen will (die Männlichkeit allerdings schon) noch die persönlichen Entscheidungen und Beziehungen aller Menschen in Frage stellt, sich aber auf gesellschaftlicher Ebene etwas ändern sollte. Daraufhin folgt eine scharfsichtige Analyse des gegenwärtigen Zustandes, die aber für alle, die sich schon mal mit Patriarchat und Feminismus beschäftigt haben nicht wirklich viel Neues enthält. Der Unterschied zu anderen feministischen Werken ist die Fixierung auf das Thema staatlich anerkannte Ehe, aber auch hier gibt es natürlich viele Vordenker wie z.B. bell hooks und Eva Illouz, die auch oft zitiert werden. Mir hat das Buch gut gefallen, es liest sich flüssig und ich konnte bei vielen Gedanken durchaus mitgehen. Einiges war mir dann aber doch ein wenig zu radikal oder zu sehr aus der persönlichen Perspektive bzw. nicht zuende gedacht.
Insgesamt ein bereicherndes Buch im großen Markt der feministischen Lektüren von einer der noch wenigen intersektionalen Stimmen im deutschsprachigen Bereich.