Leidenschaftliches Sachbuch

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schneespur Avatar

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Emilia Roig hat „Das Ende der Ehe“ ausgerufen, zugunsten einer Revolution der Liebe. Roig untersucht die strukturelle Rolle des Patriarchats im vermeintlich privaten Glück, der Ehe aus Liebe. Sie geht dabei auf historische Hintergründe, die Stellung und Rolle der Frau in der Ehe und den Machtverhältnissen zwischen Ehefrau und Ehemann ein. Nach einer ausführlichen Analyse der Ist-Situation versucht die Autorin Auswege zu skizzieren und nach alternativen Lösungen für ein Miteinander zu suchen. Das Sachbuch weist eine umfassende Quellenangabe auf und wurde offensichtlich gut recherchiert.

Roig schreibt mit viel Leidenschaft über ihre Themen und bringt ab und an auch persönliche Anekdoten unter, um ihren Punkt zu unterstreichen, so dass das Buch nie langweilig wird. Dennoch ging es mir an manchen Punkte einfach zu schnell: so wurden Begrifflichkeiten oder Meinungen häufig recht kurz eingeführt und erklärt, ggf. mit Bezug auf einen andere/n Autor/in etc., wobei die Analyse dieser Begrifflichkeit oder Meinung für mich zu kurz griff und mich daher nicht immer überzeugen konnte. Vielleicht ist das Buch an manchen Stellen eher als Anregung zu lesen, sich noch näher mit den Themen zu beschäftigen. Dennoch konnte ich, obschon ich mich nicht zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftige, wieder einiges dazulernen und für mich mitnehmen.

Ich betrachte das Buch als einen guten Einstieg und Rundumblick in die Thematik. Es ist viel hineingepackt, so dass es an manchen Stellen etwas viel werden kann, aber für interessierte Leser*innen steht jederzeit die Quellenangabe bereit.