Rundumschlag

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Das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen, einmal weil der Titel spannend und disruptiv klang und weil das Cover das widerspiegelt - der Graffitiansatz drückt aus, dass das Ende der Ehe gefordert wird, auch wenn es vielleicht nicht mainstream ist. Emilia Roig formuliert in ihrem Buch einen ganz schönen Rundumschlag, angefangen von frühkindlicher Sozialisation, über Biologie, das binäre Geschlecht, die Geschichte der Sklaverei, historische Ansätze des Feminismus, etc., jeweils mit dem Ziel aufzuzeigen, dass die Ehe ein Problem ist und schon immer war, auch wenn die Loslösung von der Ehe in historischen Abhängigkeitsverhältnissen schwieriger bis nicht möglich war. Auch wenn ich einige der Ansätze interessant und neu fand, konnte ich nicht allen Aussagen zustimmen, fand einzelne Argumente nicht schlüssig und trotz Quellenarbeit nicht ausreichend belegt. Sie stützt sich primär auf eine Handvoll primär Feministinnen, deren Aussagen größtenteils aus dem 20. Jahrhundert stammen. Es ist ein interessantes Sachbuch, auch wenn mich die Anzahl der Seiten ein wenig erschlagen hat. Ich hätte mir noch mehr Lösungsvorschläge gewünscht, konkretere Anleitungen, auch wenn die Abschaffung der Ehe natürlich ein systemisches und kein individuelles Anliegen sein soll.