sorgt für Denkanstöße

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Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe

Die Autorin Emilia Roig steht in ihrem Buch „Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe“ vielen Themen sehr kritisch entgegen. Zum einen behandelt sie das Thema Patriarchat. Unter Patriarchat versteht man die Macht, teilweise auch Gewalt die männlichen Personen weiblichen Personen zufügen. Sie erzählt, dass eine Ehe sowas wie eine erlaubte Unterdrückung vom Mann der Frau gegenüber ist. Ich bin verheiratet und fühle mich in meiner Ehe nicht unterdrückt – in keine Weise. Mit vielen Beispielen schildert sie in welchen Momenten der Ehe oder des Lebens Frauen von Männern unterdrückt werden und dies aber von der Gesellschaft erlaubt oder für gut befunden wird, einfach weil man zum Beispiel verheiratet ist. Schon am Tag der Hochzeit, beginnt laut Roig, die Knechtung der Frau. Männer werden nach der Ehe umsorgt und behütet, Frauen werden geknechtet und unterliegen dem Mann. Diesen Gedanken finde ich äußerst kritisch betrachtet. Ja, Ehe mag womöglich veraltet sein, dennoch finde ich, dass Menschen sich selber aussuchen ob sie heiraten wollen oder nicht, dabei geht es kaum um Folter oder Unterdrückung (ausgenommen: Zwangsehe).
Schonungslos ehrlich berichtet Roig auch von ihren eigenen Erlebnissen vor ihrer Ehe, in ihrer Ehe und auch danach. Oft schweift sie ein wenig vom eigentlichen Thema ab, indem sie immer wieder die LGBTQ+ Bewegung anspricht, irgendwie war das für mich beim Lesen oft etwas zu viel.
Das Thema mit dem Patriarchat zieht sich durch das gesamte Buch, weitere Punkte die von ihr stark thematisiert werden ist die Penetration und Rassismus.
Oft zeigt sie bekannte Disney Filme auf, die ihre Aussagen unterstreichen sollten, was meiner Meinung nach nicht immer gelingt. So sagt sie, dass Frauen – nachdem sie keine Kinder mehr gebären können – als sinnlos für die Welt dargestellt werden, wie in Disney Erzählungen, als alte böse Hexe oder sonstiger Bösewicht. Dabei bin ich gar nicht ihrer Meinung. In Vaiana zum Beispiel, ist die alte Großmutter die inspirierende Quelle für das Mädchen. Sie ist auch der Meinung, dass in Disney Erzählungen viel zu selten der Mann die Rolle als des Bösen darstellt. Wiederlege ich auch mit Disney Filmen wie: Hercules, Tarzan, Robin Hood oder Der König der Löwen – um nur einige zu nennen.
Sehr stark ausgeprägt in ihrem Buch ist auch der Feminismus. Ich bin keine Gegnerin des Feminismus, jedoch denke ich auch dieses Thema gehört von mehreren Seiten betrachtet und nicht immer nur: Frau = wertlos, Mann = Unterdrücker. Man muss dazu sagen, dass in jedem Leben eines Mannes (oder fast jedem) die wichtigste Rolle immer noch eine Frau spielt und zwar dessen Mutter.
Fazit: eigentlich geht es in diesem Buch um die Unterdrückung der Frauen von der meist weißen Gesellschaft, in allen Fassetten des Lebens. Die Institution Ehe, dem Machtmissbrauch von Männern gegenüber Frauen als Entschuldigung dient ist nur ein kleiner Teil dieses Buches.
Das Buch ist absolut keine leichte Kost. Meiner Meinung nach lesenswert aber kein muss gelesen zu werden. Es ist aber absolut ein Buch, dass Meinungen spaltet, neue Ansätze vorzeigt und für Denkanstöße sorgt.