Eine eindringliche Betrachtung anti-asiatischen Rassismus in Deutschland

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arbnora.ra Avatar

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"Das Ende der Unsichtbarkeit" ist eine Mischung aus Sachbuch und Erfahrungsbericht über anti-asiatischen Rassismus. Hami Nguyen, geboren 1989 in Vietnam, floh 1991 mit ihrer Mutter in die DDR, wo ihr Vater als Vertragsarbeiter tätig war. Das Buch beleuchtet eingehend den Rassismus, dem asiatisch gelesene Menschen in Deutschland ausgesetzt waren und sind. Dabei werden die Grundlagen, verschiedene Facetten und Hintergründe dieses Rassismus umfassend behandelt.
Nguyens Darstellung ist äußerst zugänglich. Sie beginnt mit Erinnerungen aus ihrer frühen Kindheit und führt den Leser durch ihre Jugend bis ins Erwachsenenalter. Die Familie kämpfte ständig mit der Ausländerbehörde, um ihre Duldung zu verlängern und die Hoffnung auf eine sicherere Zukunft zu bewahren. Diese permanente Angst vor Abschiebung begleitete sie. Durch die Ausbeutung der Vertragsarbeiter fehlte der Familie oft das nötige Kleingeld. Zusätzlich sah sie sich in der Schule und im Alltag mit zahlreichen Diskriminierungen konfrontiert. Eine Kindheit, geprägt von Sorgen und Herausforderungen.
Nguyen stützt ihre eigenen Erfahrungen durch fundierte Forschungsergebnisse und historische Beispiele. Das Buch vermittelt Einblicke in die Geschichte Vietnams sowie die Gründe für die Auswanderung nach Deutschland. Ein zentrales Thema ist die "Unsichtbarkeit" der asiatisch-gelesenen Bevölkerung. Aufgrund des gängigen Klischees der Anpassungsfähigkeit werden ihre Rassismuserfahrungen oft ignoriert. Das Buch verdeutlicht jedoch, wie vielfältig die Arten von Rassismus sind, denen asiatisch gelesene Menschen ausgesetzt sind.
"Das Ende der Unsichtbarkeit" regte mich zum Nachdenken an und weckte mein Interesse für verschiedene Themen. Als in Deutschland lebende Person mit Migrationshintergrund fand ich es interessant zu lesen, welche unterschiedlichen Erfahrungen Menschen je nach Herkunftsland bzw. Kontinent machen. Besonders die Thematik des "sich unsichtbar fühlen" war mir zuvor nicht in diesem Ausmaß bewusst.
Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt jedem Leser weiter!