Abenteuerliche Flucht durch das frühe Mittelalter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buecher_eule00 Avatar

Von

Eine junge Frau, die sich auf die Suche nach dem Rest ihrer Familie macht und damit in ein Spiel aus Macht und Intrigen gerät, dem sie nicht so leicht entkommen kann.
Freya ist als Sklavin der Wikinger aufgewachsen, die ihre Mutter entführten. Unglückliche Umstände führen dazu, dass Freya fliehen muss. Sie will sich auf die Suche nach ihrem Großvater machen, von dem sie nur den Namen und die Geschichten kennt, die ihre Mutter ihr erzählt hat. Verkleidet als Mann schafft es Freya über den Geburtsort ihrer Mutter, Dorstadt, bis nach Rom. Dort muss sie 858 mit ansehen, wie ihr Großvater und auch Papst Johannes, der sich als Johanna herausstellt, die Frau von der ihr ihre Mutter so viel erzählt hat, ermordet werden. Sie will Rache und gerät ins Augenmerk gefährlicher Leute. Doch zum Glück ist sie nie wirklich allein.

Die Charaktere haben mich wirklich beeindruckt. Ich konnte mit ihnen mitfühlen, sie haben sich echt angefühlt und haben dabei geholfen sich in die Zeit des frühen Mittelalters hineinzuversetzen.
Freya ist eine beeindruckende Frau. Sie ist stark und bereit das zu tun was nötig ist. Sie hat einen wachen Geist, und hinterfragt die Dinge. Sie hat Charakter. Freya ähnelt außerdem der Päpstin Johanna in einigen Punkten sehr. Sie sind beide Frauen, die anders sind, ihrer Zeit voraus.
Auch Aristid hat mir gut gefallen. Er ist loyal und hat einen Sinn für Gerechtigkeit, zu dem ist er ein Anführer und Beschützer. Es ist beeindruckend, was er für jene gibt, für die er sich verantwortlich fühlt, oder denen er aus Überzeugung und Zuneigung dient.

Ich fand es sehr schön, dass die Handlung einem so verschiedene Ecken des Mittelalterlichen Europas gezeigt hat. Dänemark und das Leben der Wikinger, die kleine Stadt Dorstadt, Rom, die Fraueninsel auf dem Chiemensee und auch Paris. Besonders die Beschreibung von Paris fand ich beeindruckend, da die Stadt damals noch so anders, so viel kleiner war. Ich konnte mir anhand der Beschreibung der Orte alles sehr gut vorstellen und die Geschichte verfolgen.

Die Erzählweise hat mir gut gefallen. Trotz, dass das Buch in aus einer Personalen Sichtweise erzählt wird, habe ich mich den Charakteren nah gefühlt.
Besonders gut fand ich, dass die Geschichte auch nicht nur aus der Sicht von Freya erzählt wird, sondern auch aus der von Aristid und ein paar Kapitel aus Hugos Sicht gibt es auch. Dadurch bekommt man eine Umfassende Vorstellung, was alles passiert, man erfährt verschiedene Blickwinkel und besonders die Kapitel aus der Sicht von Hugo geben nochmal einen ganz anderen Einblick.
Der Schreibstil war flüssig und so konnte ich der Geschichte gut folgen. Das Leben der damaligen Zeit wird wunderbar beschrieben. Allerdings gab es Stellen an denen für mich noch etwas Erklärung gefehlt hat, da es einen großen Orts- oder Zeitwechsel gab. Außerdem gab es ein paar Szenen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie direkt erzählt und nicht nur erwähnt worden wären.

Das Buch das Erbe der Päpstin von Helga Glaeser war für mich tolle Fortsetzung/Ergänzung zum Roman die Päpstin von Donna W. Cross. Es wurden Charaktere und Ereignisse aus der Päpstin aufgegriffen und weitererzählt und auch noch mehr Hintergründe geliefert. Das war sehr spannend und auch ein Grund, warum ich das Buch so unbedingt lesen wollte.
Trotzdem ist das Buch meiner Meinung nach aber auch so geschrieben, dass es für jemanden der die Päpstin nicht gelesen hat, zu verstehen ist. Es ist schlicht und einfach ein spannender historischer Roman.

Für mich ist das Erbe der Päpstin ein fünf-Sterne-Buch. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und wollte wissen, wie es mit Freya weiter geht. Die Geschichte hat mit mitgerissen, die Handlungsorte beeindruckt und die Schicksale der Charaktere mitgenommen. Es hat mir ein spannendes Abenteuer im frühen Mittelalter beschert, das es lohnt noch öfter gelesen zu werden.