Entspannt, aber keineswegs langweilig

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'Das Erbe von Juniper House' erzählt zwei Geschichten: die von Sara, einer erwachsenen Frau, die einige Probleme auszufechten hat, und die ihrer Großmutter Emma, die im England des 20. Jahrhunderts ein turbulentes Leben lebt.

Während Sara vor einer Entscheidung steht, die ihr Leben verändern könnte und Emma immer wieder besucht, um sich um sie zu kümmern, Rat zu erbitten und ihrer Geschichte zu lauschen, erlebt der Leser, wie Emma im ersten Weltkrieg aufwächst, erwachsen wird und ihre eigenen spannenden und dramatischrn Erfahrungen macht.

Ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr - sie wechselt zwischen Saras Sicht im sie-Stil und Emmas Sicht im ich-Stil. Einzutauchen in ihrer beider Welten ist problemlos möglich. Auch Motivation zum weiterlesen fehlt an keiner Stelle und der Plot ist nicht klischeebehaftet. Familiäre Probleme werden im Schluss wunderbar abgerundet und ergänzen die Geschichte zu einem wirklich guten, historisch angehauchten Roman mit einer schönen Location und vielschichtigen Protagonisten und der exakt richtigen Menge an Charakteren.

Sara und Emma sind als Protagonisten sehr sympathisch und der Leser kann sich leicht in sie hineinfühlen - mit der richtigen Portion Emotionalität an den richtigen Stellen und genug Hintergrundinformationen, um die Entscheidungen der Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Die Geschichte kommt auch nicht zu kurz, auch Handlungsorte werden genau beschrieben.

Ich kann Sophia Herzingers Werk nur empfehlen - so einen entspannten und gleichzeitig nie langweiligen oder gefühlsmäßig übertriebenen Roman findet man selten!