Gelungene Geschichte trotz holprigem Einstieg

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melail Avatar

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Wie bei jedem Fantasy Epos wird man auch hier direkt mit einer Menge an fremdartigen Namen, Personen, und Kontinenten konfrontiert - und wie üblich, macht einem das den Einstieg in die Geschichte sehr schwer.
Ich persönlich fand es ziemlich hart, in die Handlung rein zukommen. Ich habe das Gefühl, es fehlt ein bisschen an Erklärungen. Man kann nicht sofort ein Gespür für die Protagonisten entwickeln, man muss immer wieder überlegen, wer jetzt noch mal das war und auf welcher Seite derjenige steht. Auch das Verständnis für die Welt zu finden ist sehr schwer. Am Anfang vermutet man eher ein mittelalterliches Setting, dann gibt es doch plötzlich moderne Elemente. Ich hätte mir da einfach einen leichteren Einstieg gewünscht und war mir selbst am Ende noch nicht sicher, wie diese Welt sich gestaltet.

In der Geschichte selbst begleitet man dann 3 Erzählstränge, die parallel laufen, und in diesen 3 Strängen eine Vielzahl an Personen. So schwer mir der Einstieg fiel, genauso schwer konnte ich mich am Anfang für die Charaktere erwärmen. Auf den ersten 100-200 Seiten war ich von dem Buch nur mäßig angetan. Die Geschichte dümpelte so vor sich hin, die 3 Erzählperspektiven hängen nicht wirklich zusammen. Dann kommt aber doch ganz schnell Fahrt auf und man fängt an, seine Protagonisten ins Herz zu schließen. Und dann ist man doch mittendrin, liest Kapitel über Kapitel, fiebert mit und ist schockiert über die Wendungen.

Auch wenn das Buch nicht gerade den leichtesten Einstieg bietet, zieht es einen doch richtig in seinen Bann. Wer also keine Angst hat, über solche Schwierigkeiten hinwegzusehen, ein bisschen mitzudenken, und Gefallen an großen, vielschichtigen Fantasywelten hat, der sollte hier definitiv mal reinlesen.