Super unterhaltsam!

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janine_napirca Avatar

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Das Faultier bewegt sich wie Opa - Die besten Kindersprüche - immer witzig, manchmal weise und (leider) oft wahr von Eva Dignös und Katja Schnitzler ist ein superlustiges Best Of zahlreicher Aussagen, getroffen von Kindern im Alter von gerade fähig zu sprechen bis hin zur weiterführenden Schule. Die Kinder werden mit Vornamen und Altersangabe zitiert, gesammelt wurden die Sprüche von Leser*innen der Süddeutschen Zeitung, die enthaltenen Illustrationen stammen von Dirk Schmidt.

In die verschiedensten, alltäglichen Themenbereiche des ganz normalen Familienwahnsinns eingeteilt, werden die Zitate der Kinder durch Kommentare der Autorinnen wie ein roter Faden in eine flüssige unterhaltsame Geschichte eingewebt, die fast schon den Charakter eines Sachbuchs hat. Zur entwaffnend zauberhaften Ehrlichkeit der Kleinen und deren wunderbar kreativen Wortneuschöpfungen und abenteuerlichen Gedankengängen gesellen sich auch hilfreiche und interessante Expert*innentipps an die Eltern in puncto Kindererziehung.

An so vielen Stellen habe ich so herzlich gelacht wie schon lange nicht mehr, vielen, vielen Dank! Hier ein kleiner Einblick:

„Schau wie groß meine Busen schon sind! Die wachsen noch und werden lang, und dann gehen sie bis zum Bauch.“ - Isabella, fünf Jahre (S. 94)

Als Berliner zu Besuch auf dem Münchner Oktoberfest: „Wer hat eigentlich diesen Dirndl-Urlaub gebucht?“ - Charlotte-Luise, vier Jahre (S. 130)

„Ich kann nicht aufräumen, ich habe Stress an den Händen!“ - Melissa, acht Jahre (S. 138)

Beim Auto stehen die Türen offen. Die Nichte läuft vorbei, bleibt stehen und schließt sie: „Türe zu, weil sonst Vogel reinkackt.“ - Hedwig, zwei Jahre (S. 148)

„Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelogen im Namen des Herrn, sei gelogen im Namen des Herrn!“ - Jannec, drei Jahre (S. 183) - der hat die Institution Kirche gut zusammengefasst ;) ebenso wie dieser junge Mann: Papa: „Kennst du eigentlich schon unser neues Märchenbuch? Das ist ganz dick und hat sogar tolle Bilder.“ Sohn: „Ich will das Buch nicht. Die einzigen Märchen, für die ich mich interessiere, sind die von Gott und Jesus!“ - Laurin, fünf Jahre (S. 184)

Vor der Haustür steht ein Vertreter der Zeugen Jehovas. Die Tochter, ganz aufgeregt: „Mama, Mama, da ist der Mann, den keiner will.“ - Milena, vier Jahre (S. 185)

Am Strand geht eine hochschwangere junge Frau vorbei. Jan macht große Augen. Mama erklärt: „Guck mal, die hat ein Baby im Bauch!“ Jan guckt entsetzt: „Aufgegessen?“ - Jan, zwei Jahre (S. 215)