Über die Schönheit und Bedeutung von Kunst. Und Freundschaft.

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Dieses Buch ist so voller Leben und Charakteren, deren Leben auf anrührend schöne Weise miteinander verbunden sind und in dem eine tiefe Liebe und Freundschaft zueinander herrscht, das ich mich Hals über Kopf in es verliebt habe. Es gibt Kummer, Trauer und Verlust, aber es gibt auch Italien, Kunst, Musik und Essen, Freundschaft und Liebe und Freude. Ich war mehr als einmal zu Tränen gerührt.

Das Buch beginnt mit einem zufälligen Treffen der 60jährigen Kunsthistorikerin Evelyn Skinner und dem jungen Soldaten Ulysses Temper, das zu einer langjährigen Freundschaft der beiden führt, auch wenn viele Jahre vergehen werden, bis sie sich wiedersehen. Nach dem Krieg kehrt Ulysses, ein ungewöhnlich nachdenklicher und emphatischer Mann, nach London zurück und verharrt in seinem alten Leben bis eine unverhoffte Erbschaft ihn zum Handeln bringt. Seine Freunde sind ein lebhafter Haufen ungewöhnlicher Charaktere - da ist seine große Liebe Peg, die grausam und unnahbar aber auch wunderschön und liebenswert ist. Und ein Kind von einem anderen hat. Alys - das Kind - ist ebenfalls eine ganz besondere Figur, die still darunter leidet, dass ihre Mutter sie nicht so lieben kann, wie sie es sollte. Und dann ist da noch Cress, die Vaterfigur, wunderbar, freundlich und weise und der neben Evelyn mein Lieblingscharakter ist. Außerdem gibt es noch Pete, den Klavierspieler und natürlich Col, den grummeligen Wirt des Pubs. Und natürlich Claude, den Amazonas-Papagei, der zu dieser bunt gewürfelten Familie gehört. Als Ulysses, Alys, Cress und Claude nach Florenz ziehen, treten weitere ganz besondere Charaktere in die Handlung ein, unter ihnen Massimo, der zu dem Freund wird, den jeder von uns haben sollte.

Die Geschichte erstreckt sich über vier Jahrzehnte im Leben der Figuren und es gibt so schöne Beschreibungen, dass sie mein Herz zum Klingen bringen. Mir hat es gefallen, wie die Geschichte in ihren historischen Kontext gesetzt wurde und reale Bezüge nimmt, wie die Überschwemmungen in Florenz im Jahr 1966. Es geht um Kunst, Philosophie und Frauenrechte, genauso wie um Liebesbeziehungen und um Tod.

"Das Fenster zur Welt" hat mich dazu gebracht, über das Wunder von Freundschaft und die Freude von Liebe in all ihren Variationen und die dauerhafte Loyalität von Familie nachzudenken. Es gibt stille, sanfte Momente und eine elegante Prosa, fast so, als würde man auf ein Gemälde oder eine Fotografie schauen, dass einen Moment eingefangen hat, damit wir ihn nun betrachten können. Sarah Winman gibt uns etwas zurück, das wir in unserer verrückten Gesellschaft zu verlieren scheinen, nämlich unseren Sinn für die Schönheit und die Wunder der Welt.