Spannendes Endzeitszenario, für mich leider nicht ganz rund

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hapedah Avatar

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Bei einer Expedition in der Antarktis werden Dr. Georgina Finley und ihr Team von unerwarteten Wetterumschwüngen gefährdet. Zurück in den USA versucht die junge Wissenschaftlerin Sponsoren und Politiker vor der nahenden Umweltkatastrophe zu warnen, aber niemand nimmt ihre Erkenntnisse ernst. So geht Georgina unkonventionelle Wege, um die Öffentlichkeit wach zu rütteln, doch Jayden Turkov, der sein Imperium auf fossilen Brennstoffen aufgebaut hat, setzt seine Macht ein um sie aufzuhalten.

"Das Feuer der Erde" von Leo Aldan zeichnet ein erschreckendes Endzeitszenario, das in der nahen Zukunft spielt. Mich konnte die Geschichte leider nicht wirklich überzeugen, obwohl sie durchaus spannend geschrieben war. Zum Einen schien mir sehr unwahrscheinlich, dass Georgina und ihre wenigen Mitstreiter die einzigen Wissenschaftler in ganz Amerika sind, die ihre Integrität nicht dem wirtschaftlichen Druck unter ordnen. Zum Anderen fand ich das Ende dermaßen unglaubwürdig, dass ich nach der letzten Seite kopfschüttelnd vor dem Buch saß und dachte, was soll das jetzt?

Schon im Lauf der Handlung habe ich gegrübelt, wie der Autor das katastrophale Szenario zu einem zufriedenstellenden Abschluss bringen kann - für mich ist ihm das leider nicht gelungen. Irritiert hat mich auch, dass in den recht kurz gehaltenen Kapiteln immer wieder neue Personen eingeführt wurden, auf zwei Buchseiten habe ich beinahe deren ganze Familie namentlich vorgestellt bekommen - um dann ihr schnelles Ende mit zu erleben. Das mag ein, zwei mal in Ordnung sein, um die Dramatik anhand einzelner Schicksale zu betonen, insgesamt war dieses Stilmittel meiner Meinung nach zu häufig angewendet worden.

Die Figuren sind für meinen Geschmack umfassend dargestellt, gerade Georgina war eine Protagonistin, mit der ich gut mit fiebern konnte. Dabei sollte man sich nicht daran stören, dass der Großteil der Personen allesamt sehr eindeutig in gut oder böse unterteilt war, zwiespältige Ansichten sucht man hier vergebens. Die Grundidee des Buches, das wichtige Thema der Klimaerwärmung und die Folgen für unseren Planeten regt den Leser zum Nachdenken an, der Spannungsbogen steigerte sich kontinuierlich durch die ganze Geschichte hin weg, doch leider hat mich die Umsetzung nicht begeistern können.

Fazit: Das Endzeitszenario, das in der nahen Zukunft spielt, warnt eindringlich vor den Gefahren des Klimawandels. Leider fand ich trotz des spannenden Schreibstils nicht jede Wendung glaubwürdig und für meinen Geschmack waren zu viele Einzelschicksale aufgezählt. Daher vergebe ich nur drei Sterne.