Familiengeschichte

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zwergspitzmaus Avatar

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Der Klapptext des Buches hatte bei bei mir eine etwas andere Vorstellung des Buches hervorgerufen, als dass es sich dann herausstellte. Dies aber nicht negativ.

Nachdem ich mich in den Schreibstil der Autorin eingelesen hatte, breitete sich die Geschichte der Familie Morales, der Dorfgemeinschaft und die von Simonopio vor mir aus. Die Geschichte spielt hauptsächlich in der Zeit nach 1920 in Mexico und so muss der Leser auch die Verhältnisse verstehen, in der die Familie lebt und die die Autorin auch nicht an die heutige Zeit "anpasst". Frauen haben eine klare Rolle zu spielen und die Männer sind die "Macher". Menschen, die nicht dem "Normalen" entsprechen werden ausgegrenzt. Dies wirkt an manchen Stellen des Buches sehr hart, ist aber Zeit und Ort geschuldet. Auch die Unterschiede von Grundbesitzer und Arbeitern sind sehr groß - sie werden hier aber eher am Rande erwähnt, da sich die Geschichte auf die Sicht von Familie Morales bezieht.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ich finde es sehr gelungen, dass der Sohn der Familie die Ereignisse in Teilen aus seiner "Ich" Perspektive erzählt. Die titelgebenden Bienen haben nur teilweise einen Platz im Buch - allerdings immer dann, wenn es eine Veränderung im Leben der Familie geben muss/soll - dabei lenkt oft Simonopio die Geschicke, da er mit den Bienen kommuniziert und er sich für die Familie verantwortlich fühlt.

Für mich ein Buch, dass keine Standardgeschichte erzählt, auf dass man sich einlassen muss und dass doch an der einen oder anderen Stelle doch etwas kritischer hätte ausfallen können. Sprachlich jedoch ist es sehr gelungen.