Belastende Familienverhältnisse

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Katja Keweritsch präsentiert in ihrem Roman - Das Flüstern der Marsch -, erschienen im Verlag Hoffmann und Campe, eine Geschichte, die unter die Haut geht. Einfühlsam und sehr bewegend lässt sie ihre Charaktere wachsen, verleiht ihnen immer mehr Tiefe und Lebendigkeit. Die Landschaftsbeschreibungen des Marschlandes in ihrer jahreszeitlichen Darstellung versetzen den Leser in eine ganz besondere atmosphärische Stimmung. Wechselnde Erzählstränge aus unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten aber auch aus verschiedenen zeitlichen Epochen beleben das Geschehen, bauen eine intensive Spannung auf und verleiten dazu, Zusammenhänge zu erkennen.
Der achtzigste Geburtstag von Karl Hansen soll in einem würdigen Rahmen gefeiert werden. Der ehemalige Bürgermeister will sich da nichts nachsagen lassen. Doch seit Tagen ist seine Frau Annemie spurlos verschwunden. Auch polizeiliche Ermittlungen bleiben erfolglos. Während die Familienmitglieder mehr oder weniger in Sorge um die Großmutter, Mutter und auch Schwiegermutter sind, bleibt Karl unberührt von dieser Situation, was natürlich Fragen aufwirft. Während Janne, die völlig überforderte Schwiegertochter und Mutter von drei Kleinkindern, versucht die Geburtstagsfeier so gut wie nur möglich vorzubereiten, begibt sich Mona, die Enkeltochter auf eine abenteuerliche Suche nach Indizien, die den Verbleib von Annemie erklären. Und schließlich spielt auch Freya eine nicht unwesentliche Rolle in dieser dramatischen Familiengeschichte, die gesellschaftskritische Verhaltensweisen genauer unter die Lupe nimmt.