Bewegender Generationenroman

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rinoa Avatar

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Drei Generationen, vier Frauen: „Das Flüstern der Marsch“ ist ein großer Familienroman, ein Roman über Frauen, über Frauenschicksale und obwohl ich natürlich weiß, was Frauen insbesondere früher alles erdulden mussten, erschüttert es mich doch immer wieder, darüber zu lesen. Das Buch gibt aber auch Hoffnung, es zeigt, dass es besser werden kann, dass die jüngeren Generationen von den älteren lernen können. Dass sie ausbrechen können aus den ihnen auferlegten Fesseln, dass sie das Schweigen brechen und am Ende selbstbestimmter leben können.

Erzählt wird aus Sicht von Mona, ihrer Großmutter Annemie, ihrer Tante Janne und Freya, deren Rolle ich zunächst noch nicht einordnen konnte. Es gibt verschiedene Zeitebenen und teilweise auch recht große Zeitsprünge, was vielleicht verwirrend klingt, für mich durch die Angaben über dem jeweiligen Kapitel aber gut händelbar war.

Das Buch hat mich sehr berührt und insbesondere das Schicksal von Annemie hat mir mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben. Es sind Geschichten, die so oder so ähnlich zigfach stattgefunden haben und noch heute stattfinden, ich glaube, auch das hat die Lektüre für mich sehr emotional gemacht, selbst wenn ich vielleicht persönlich nicht betroffen bin.

Es ist wichtig, dass wir tagtäglich den Kreis durchbrechen, den wir - bewusst oder unbewusst - von den Generationen vor uns auferlegt bekommen haben, das ist für mich eine wichtige Botschaft des Buchs. Das klingt jetzt vielleicht nach schwerer Kost, aber das war es nicht. Der Autorin gelingt es sehr gut, solche Gedanken durch ihre Geschichte zu transportieren und zumindest bei und in mir hat das Buch auf jeden Fall etwas bewegt. Ich kann es wärmstens empfehlen.