Familientraumata

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"Das Flüstern der Marsch " von Katja Keweritsch erzählt die Geschichte von Frauen einer Familie und die Auswirkungen eines traumatischen Erlebnisses über drei Generationen hinweg.

Monas Opa feiert seinen 80. Geburtstag und zu diesem Ereignis kommt sie von Hamburg in die Elbmarsch um das Ereignis mit der Familie zu feiern. Als sie ankommt ist ihre Großmutter nicht da und auch ihr Großvater weiss nicht, wo sie ist.
Sie taucht auch im Laufe der nächsten Tage nicht auf und so begibt sich Mona auf die Suche nach ihr und deckt dabei ein altes Familiengeheimnis auf, was weitreichende Folgen auf weitere Generationen hatte.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Frauen erzählt. Mona ist die Enkelin von Annemie der Großmutter, Janne ist die Schwiegertochter von Annemie und mit ihrem Sohn Stefan verheiratet und Mutter dreier Kinder und auch Annemies älteste Tochter spielt eine Rolle und dann ist da noch Freya, von der der Leser zu Anfang nicht weiß, in welchem Zusammenhang zur Geschichte sie steht.

Die Leser erfährt nach und nach , was es mit dem Verschwinden von Annemie auf sich hat, aber auch von schwierigen Familienverhältnissen und deren Ursprung.

Geschichten über die Marsch und ihre wunderschöne Landschaft haben im Moment Hochkonjunktur. In diesem Buch spielt sie allerdings keine große Rolle, außer dass sie im Buchtitel erscheint. Die Geschichte als solches fand ich sehr angenehm zu lesen, obwohl sie einige Längen in der Mitte aufweist.
Das Familiengeheimnis , was am Ende der Geschichte gelüftet wird, was der Leser teilweise aber schon vorher erfährt, hat mich sehr berührt und dass Traumata innerhalb einer Familie weitergetragen werden und das Leben einzelner Familienmitglieder maßgeblich beeinflussen , haben auch anderre Bücher schon zum Thema gemacht, aber es immer wieder erschütternd darüber zu lesen und ich denke immer wieder, warum redet man nicht beizeiten , um Schlimmeres zu verhindern, es könnte soviel Schmerz verhindern.

Die Geschichte von Janne fand ich nicht ganz so gelungen in dieser Geschichte, ich fand sie passte nicht so gut, außer wenn man das Fazit zieht, dass Frauen in der Kindererziehung oft den gößerer Part übernehmen und oft über ihre Belastungsgrenzen hinausgehen.

Alles in allem fand ich die Geschichte nicht immer ganz stimmig, manchmal etwas langatmig , aber am Ende mit einer Aussage, die berührt und zum Nachdenken anregt und zeigt, welche Sünden in den sechziger und siebziger Jahren an Frauen begangen wurden und Männer und Frauen in ihrem Handeln sehr unterschiedlich beurteilt wurden.