Frauen
Das Buch erzählt über vier Frauen die zu einer Familie gehören, dazu kommt eine fünfte wo der Zusammenhang erstmal offen bleibt. Jede Frau hat über einen langen Zeitraum ihren eigenen Erzählstrang allen gemeinsam ist, das sie mehr oder weniger ungewollt schwanger sind und mit der Situation überfordert. Sei es in den sechziger Jahren, minderjährig, in den neunzigern nach nur einer Nacht und in der Gegenwart mit dem falschen Partner. Sie stehen allein, unter Druck durch die Familie und "was sollen die anderen denken". Vor allem Mona die als jüngste anscheinend sich zuviel Verantwortung aufhalst. Genau wie Janne die mit drei kleinen Kindern sich zwischen Beruf und Familie aufreibt. Die Männer in diesem Roman sind das was man als Klischee betrachten könnte. Annemies Mann interessiert gar nicht das seine Frau verschwunden ist, alle suchen ihn interessiert nur sein achtzigster Geburstag, ascheinend war er immer schon so egoistisch. Dieses Ereignis ist der Aufhänger der Geschichte. Sehr intensiv beschreibt die Autorin die Gedanken, Gefühle und Handlungen der einzelnen Protagonisten. Es ist ein sehr eigener Stil, egal ob es ein Wutanfall ist, die Überlegungen will ich diese Schwangerschaft oder der Wind der einem beim Rad fahren ins Gesicht weht. Alles ist spürbar, die Frage habe ich das auch schon erlebt und wie bin ich damit umgegangen steht mit jeder Szene im Raum. Das Buch fordert diese Gedanken, nichts ist einfach, wenn sich am Ende Mona gegen das Männerdenken auflehnt und ihre Befreiung spürt, spürte ich sie auch obwohl ich glücklicherweise nie in dieser Situation war.