Finstere Zukunftsvision zwischen Moral und Wahnsinn
Schon die ersten 43 Seiten von „Das Ganymed-Fragment“ entfalten eine dichte, atmosphärisch beklemmende Welt, in der Menschlichkeit längst zur Ware geworden ist. David Reimer gelingt es meisterhaft, eine düstere Zukunft zu zeichnen, die beunruhigend real wirkt – voller Korruption, Machtgier und existenzieller Kälte. Alan Bishop ist kein strahlender Held, sondern ein abgekämpfter Ermittler, der sich in einem moralisch zerfallenen System behaupten muss. Zwischen industrieller Tristesse, politischen Intrigen und Andeutungen einer außerirdischen Bedrohung wächst die Spannung stetig. Der Roman verspricht einen tiefgründigen Sci-Fi-Thriller, der ebenso philosophisch wie packend ist – eine Geschichte über Wahrheit, Kontrolle und das, was vom Menschen bleibt, wenn er an seine Grenzen stößt.