Ein stiller Warnruf!

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lesebarbara Avatar

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Das Cover wirkt wie ein stiller Warnruf: kalt, abgenutzt, von industrieller Trostlosigkeit durchzogen. Genau diese Stimmung trägt der Text konsequent weiter. Der Schreibstil ist klar und unversöhnlich, beinahe emotionslos – und gerade dadurch eindringlich. Alan Bishop ist kein strahlender Held, sondern ein Mann, der nur noch funktioniert, und dessen innere Leere sich mit jeder Seite verstärkt. Die Welt des Jahres 2225 erscheint glaubwürdig und erschreckend nah: Konzerne ersetzen Moral, Fortschritt frisst Menschlichkeit. Die Geschichte lebt weniger von Tempo als von einer stetigen Verdichtung, bei der sich das Unbehagen langsam festsetzt. Das geheimnisvolle Fragment fungiert dabei nicht nur als äußere Bedrohung, sondern als Spiegel für Schuld, Wahrheit und Verdrängung. Die zentrale Idee der Hölle als Bewusstseinszustand verleiht dem Roman philosophische Tiefe. Eine düstere, erwachsene Science-Fiction, die nicht unterhalten will, sondern konfrontiert.