Unter der Oberfläche scheint es zu brodeln...

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saskian Avatar

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Schon auf den ersten Seiten von Das Gefühl von Unendlichkeit spürt man, wie viel unter der Oberfläche brodelt. Zoe wirkt stark und kontrolliert, aber genau das macht ihre Verletzlichkeit umso greifbarer. Die Szene in der Garderobe, in der sie sich auf ihren Auftritt vorbereitet, ist dicht, fast beklemmend – man ist ganz nah dran an ihren Gedanken, ihrer Nervosität, der Spannung zwischen dem Wunsch zu glänzen und der Angst, gesehen zu werden, wie sie wirklich ist.

Besonders eindrücklich finde ich, wie mühelos die Handlung dann in die Vergangenheit springt. Der Wechsel ins Jahr 2005 fühlt sich organisch an. Die erste Begegnung mit Jack ist ruhig und unspektakulär, aber genau das macht sie glaubwürdig. Da ist sofort eine feine Spannung zwischen ihnen, geprägt von vorsichtigem Interesse und unausgesprochenen Fragen. Gleichzeitig blitzt schon durch, dass es nicht einfach eine Liebesgeschichte wird, sondern auch eine über Entscheidungen, über Selbstbilder und das Streben nach Kontrolle.

Nach diesen ersten Kapiteln bin ich sehr gespannt, wie sich die Beziehungen entwickeln – zwischen den Figuren, aber auch zwischen den verschiedenen Zeitebenen und den Versionen von Zoe, die sich darin zeigen.