Spannende Story

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laparisienne Avatar

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Als sich Zoe und Jack kennenlernen, beginnt es spielerisch. Sie wetteifern um die Aufmerksamkeit ihrer Professoren. Sind sie beide doch 2 kluge brillante junge Köpfe, die großes erreichen wollen. Nicht lange und die beiden erkennen, dass sie ihr Potential vielleicht anders als bisher gedacht nutzen können. Mit einer bahnbrechenden Entdeckung könnten sie schließlich die Welt verändern. Bis die Realität sie einholt.

Die Geschichte baut sich langsam auf, ist jedoch spannend genug, um dranzubleiben. Ich wollte wissen wie es zwischen Jack und Joey weitergeht und wie sich ihre Geschichte entwickelt. Das Buch ist mehrheitlich aus Zoe’s Sicht geschrieben, dennoch blieb sie für mich lange unnahbar. Ich konnte sie nicht einschätzen, habe sie nicht ganz greifen können. Das wird allerdings je weiter die Geschichte geht immer besser. Das letzte Drittel beschäftigt sich schließlich mit den Geschehnissen aus Jack’s Sicht. Erst da wird einem bewusst, wie wenig von dem, was man glaubte zu verstehen, man tatsächlich verstanden hat. Ab diesem Zeitpunkt habe ich sehr mit Zoe mitgefühlt, weil es ihr vermutlich genauso gegangen ist.

Das Buch lässt einen ständig seine eigene Wahrnehmung, Moral und Werte hinterfragen und ich habe mich immer wieder gefragt – „Was hätte ich getan?“. Stück für Stück wird einem klar, dass persönliche Verbindungen es einem im Leben oft schwerer machen, das vermeintlich richtige zu tun. Die Grenzen zwischen ausgedehnter Wahrheit und Lüge sind fließend. Auch von Jack konnte ich mir zunächst kein vollständiges Bild machen. Seine persönlichen Hintergründe und seine Kindheit zu verstehen hat das ein wenig vereinfacht, aber nichtsdestotrotz habe ich bis zum Ende keine wirkliche Nähe aufbauen können.

Insgesamt hatte das Buch einen Spannungsbogen, der einen weiterlesen lässt, allerdings hat es mich emotional nicht so mitgerissen, wie ich es von anderen Büchern kenne. Die Tragik der Geschichte ist bei mir leider nicht rübergekommen, auch wenn sie objektiv erfassbar war. Ich habe mich oft gefragt, ob das möglicherweise u.a. auch an der Übersetzung von Babette Schröder lag, da es oft Passagen gab, die ich einfach nicht verstanden habe. Um das zu beurteilen, müsste man allerdings das Original lesen, was ich nicht getan habe.

Abschließend war es ein spannendes Buch mit vielen zum Nachdenken anregenden Themen. Dafür war es das Lesen definitiv wert. Emotional hat es für mich leider nicht viel hergegeben.