Ein Leser in der Glaswerkstatt

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emililie Avatar

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Ein vollkommenes Buch, welches Kunst und die Lebensrealität verschiedener Zeiten aufeinanderprallen lässt. Eine eindeutige Empfehlung.

Mit der Glasmacherei wird der Leser in eine Jahrhundertreise entführt, die sich weder scheut die harten Lebensumstände der damaligen Zeit zu beschreiben noch die kaum vergangenen Schockmomente wie die Corona-Pandemie ins Visier zu nehmen.
Dabei wird mit Orsola ein starker Charakter erschaffen, wobei ich mir von ihrer Beharrlichkeit gerne eine Scheibe abschneiden würde. Mit ihr wird der Leser in die Welt der Glaskunst eingeführt, ein ganz eigenes Universum mit eigener Zeitrechnung. Wie angedeutet nimmt man dabei allerlei Großereignisse über die Jahrhunderte mit, aber durch die für mich komplett neue Perspektive der Glaskunst, konnte mir trotz allem gar nicht langweilig werden.
Dazu beigetragen hat natürlich auch der fließende Schreibstil der Autorin. Die beschriebenen Orte wurden vor dem inneren Auge so lebendig, dabei habe ich weder Venedig noch Murano je in echt gesehen habe. Und dieses Buch war zwar mein erstes von ihr, aber es war beim Lesen eindeutig, dass sie schon viel Erfahrung mit dem Schreiben gesammelt hat.
Insgesamt kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der offen und abenteuerlustig für neue Perspektiven ist. Man sieht sich auf Murano ;)