"IM SCHWÜLEN ANDALUSIEN "

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Das Buchcover ist schon sehr ansprechend und zeigt uns schon die Blütenpracht in Andalusien, wo ein Grossteil dieses wunderschönen Romans in den 30iger Jahren stattfindet. Die Geschichte wird in 2 Ebenen erzählt, nämlich in London 1967, wo eine begabte Schriftstellerin aus Trinidad, Odelle Bastien, einen Job in der Kunstgalerie Skelton ergattert. Die zweite Ebene führt uns zurück in die 30iger Jahre zu der Protagonistin Olive Schloss, einer aufstrebenden jungen Malerin, die in Zeiten des spanischen Bürgerkrieges im schwülen Andalusien den Künstler und Revolutionär Isaac Robles trifft. Zwischen diesen 2 Ebenen geht es im Buch ständig hin und her, wobei sich langsam in wundervollen poetischen Worten eine gewisse Spannung aufbaut. Man sollte anfangs meinen, dieses Roman plätschert im ersten Teil nur so vor sich hin, aber wenn man ein Plätschern in derartig schöne Worte kleiden kann, wird es zum richtigen Lesegenuss. Alles dreht sich um das Gemälde von Isaac Robles ---FRAUEN IM WEIZENFELD----oder ist es vielleicht gar nicht von ihm, obwohl es mit den Initialen I. R. versehen ist? Jedenfalls taucht dieses Gemälde in London 1967 bei Odelles Freund Lawrie wieder auf, der behauptet, es von seiner verstorbenen Mutter geerbt zu haben. Hat seine Mutter dieses Bild zu recht besessen oder handelt es sich bei diesem Bild genauso wie bei vielen anderen Kunstwerken zu dieser Zeit um von den Nazis gestohlene Kunstwerke, die diese in den 30iger Jahren zahlreich aus den Museen, Galerien und Privathäusern geraubt haben ? Dieser Roman nimmt im letzten Teil richtig Fahrt auf und wird in einigen Episoden sogar sehr dramatisch, was jedoch immer bleibt, ist die zauberhafte Sprache der Autorin Jessie Burton, die mich wirklich überzeugt und begeistert hat.