Inspirierende Geschichte

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rosa3333 Avatar

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Es geht um die angehende Schriftstellerin Odelle, die bislang noch sehr unsicher ist in ihrem Tun und sich nie dazu überwindet, ihr Geschriebenes vor anderen zu zeigen. Im London der 60er Jahre hat es die aus Trinidad stammende junge Frau nicht leicht, und sie hat oft mit Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen. Selbstbewusstsein geben soll ihr die Kunstspezialistin Marjorie Quick, als diese sie als Sekretärin an ihrer Kunstgalerie anstellt. Bald hat Odelle es nicht mehr nur mit einer Schreibmaschine und ein paar Briefen, sondern auch mit der Geschichte eines Gemäldes zu tun, die ebenso tragisch wie hoffnungsfroh ist. Sie ist untrennbarer mit der Gegenwart verbunden, als Odelle es je hätte ahnen können.

Ich fand die Charakterentwicklung sehr nachvollziehbar, und mit den Protagonisten konnte ich mich durchaus anfreunden. Mir gefiel es, wie die Landschaft beschrieben wurde, wie realitätsnah und gleichzeitig wunderschön besonders fremde Länder gezeichnet wurden. Besonders die Gegend um Andalusien hat es mir angetan, mit ihrem Schleier aus Ruhe und Frieden, der sich wie eine Samtdecke um die ersten hundert beschriebenen Seiten legt. Die Geschichte an sich ist sehr realistisch und es wurde nichts zu einem übertriebenden Happy End abgerundet oder verschönigt, wie ich es bei einer solchen Art Lektüre erwartet hätte.
Der Schreibstil ist angenehm, und schafft es, die umschlagende Atmosphäre vom Frieden zum Krieg zu vermitteln.
Dieses Buch macht Lust zu lesen, Lust zu reisen, und Lust, seine Träume zu verfolgen, so unmöglich sie auch scheinen mögen.