Das Geheimnis der Schwestern

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
yrachel Avatar

Von

Erster Satz:

Die fünfzehnjährige Winona Grey starrte hinaus auf die Ranch am Hood Canal, die seit vier Generationen im Besitz ihrer Familie war, und suchte nach Hinweisen für Veränderungen.

Zum Inhalt:

Der frühe Tod der Mutter schweißt die drei Schwestern Winona, Aurora und Vivi Ann sehr zusammen. Obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten, halten sie zusammen und helfen sich. Dann jedoch kommt Luke, die Jugendliebe von Winona, wieder in ihren Ort und der starke Zusammenhalt fängt an zu wackeln.

Meine Meinung:

"Das Geheimnis der Schwestern" ist ein Buch in dem man lange nicht weiß, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Da sich das Buch über mehrere Jahre ausstreckt, kann man die Entwicklung der Protagonisten verfolgen. Es ist spannend zu sehen, dass der Vater der Schwestern, der eher durch Desinteresse und Egoismus glänzt, einen sehr starken Einfluss auf sie ausübt und es ihnen schwer fällt, sich dem zu entziehen. Im Laufe der Zeit hat jede der Schwestern ihr eigenes Leben aufgebaut. Winona hat Jura studiert und arbeitet im Ort als Anwältin, Aurora ist verheiratet und Mutter von Zwillingen und Vivi Ann ist auf der elterlichen Farm geblieben und hilft ihrem Vater die Farm zu halten.
Besonders Winona versucht sehr lange ihren Vater Stolz zu machen und hat immer mehr mit Selbstzweifeln zu kämpfen, obwohl sie beruflich sehr erfolgreich ist. Mir hat hierbei sehr gefallen, wie es der Autorin gelungen ist, diesen scheinbaren Widerspruch plausibel darzustellen. Auch die anfängliche Oberflächlichkeit mit der die anderen beiden Schwestern zunächst beschrieben wurden, hat zunehmends abgenommen und als Leser konnte ich mich immer besser in die Geschichte einfühlen und das Geschehen aus den einzelnen Perspektiven immer besser verstehen.
Der Streit der sich entwickelt, ist schon lange hervorsehbar, wirkt jedoch keinesfalls platt oder abgedroschen sondern eher als logische Konsequenz der bisherigen Ereignisse.
Der Autorin Kristin Hannah ist es gelungen einen wunderbaren Roman über Familie, Liebe, Streit, das Leben und auch über Vorurteile zu schreiben. Das Buch liest sich spätestens ab der Hälfte von selbst und als Leser ist man ganz gefangen von den Ereignissen. Bis zum Schluss konnte ich mir jedoch keinen Reim auf den Buchtitel machen: Ein Geheimnis habe ich bis zum Schluss nicht finden können.
Insgesamt hat mich das Buch sehr positiv überrascht.