Familiendrama

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jam Avatar

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Die Greys leben auf einer Pferderanch in Oyster Shores, idyllisch zwischen Wasser und Bergen gelegen.
Der frühe Tod der Mutter und die Unfähigkeit des Vaters, Gefühle zu zeigen, schweißt die Grey-Schwestern zusammen. Doch unter der Oberfläche gärt es. Winona ist eifersüchtig auf die Zuwendung, die Vivi Ann durch den Vater erfährt, Aurora wendet sich von ihm ab.

Jahre später: Vivi Ann, eine begnadetet Reiterin und Naturschönheit, lebt und arbeitet auf der Ranch, die mit Ach und Krach über die Runden kommt, Winona, nach wie vor mit ihrem Gewicht kämpfend, leitet mittlerweile eine gut gehende Anwaltskanzlei und Aurora ist verheiratet und kümmert sich um ihre zwei kleinen Kinder.

Da kommt Luke, ein alter Jugendfreund Winonas, zurück in die Stadt. Obwohl er such gut mit Win versteht, verliebt er sich in Vivi Ann und macht ihr einen Heiratsantrag.
Doch da stellt Win Dallas Raintree, ein Halbblut mit fragwürdiger Vergangenheit ein - der Vivi Ann gehörig zu schaffen macht.

SPOILERWARNUNG:
Gegen den Willen des Vaters heiratet Vivi Ann Dallas und gründet mit ihm eine Familie. Kurze Zeit darauf geschieht ein Mord und Dallas wird als Hauptverdächtiger verhaftet und schuldig gesprochen. Vivi Ann kämpft für ihn weiter, doch Winona ist von seiner Schuld überzeugt und vertritt ihn auch nicht vor Gericht.


Wie es mir dabei ging:
Dieses Buch hat mich hin und her gerissen. Die ersten hundert Seiten habe ich mit dem Weglegen gekämpft, die Personen waren so klischeehaft gezeichnet, die fast krampfhafte Bemühung, Win als unsymphatische Dicke hinzustellen fand ich mühselig.
Mit Dallas Raintree kommt dann Leben in die Stadt - und ins Geschehen. Die Vorurteile, die ihm entgegengebracht werden, erschienen mir nicht zur Zeit passend, in der die Geschichte spielt.
Der Mord, die Verhandlungen und Vivi Anns Zusammenbruch haben dann doch ihre Wirkung auf mich gezeigt, auch wenn mir weiterhin die Motive der Protagonisten schleierhaft blieben.
Das Ende hat mich sehr bewegt, aber mir blieben zu viele Fragen offen, die Auflösung kam so plötzlich und ich verstehe nicht, wie alle Beteiligten so weitermachen konnten wie vorher, obwohl viele Jahre und heftige Ereignisse dazwischen lagen.

Alles in Allem ein eher seichtes Buch für verregnete Herbsttage, klischeehaft und rührselig, aber ab und an darfs ja auch ein bisserl Kitsch sein!