Leider kein richtiges Geheimnis gefunden

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Das Geheimnis der Schwestern
Cover: Ein Mädchen sitzt im Mondschein auf einem Steg am Wasser, vor ihr die Berge und die auf oder untergehende Sonne. An der Seite und unten am Einband sind Ähren und an der Seite ganz groß eine Laterne mit Licht, schön gemacht. Hat mich gleich ein wenig neugierig gemacht und ich muss sagen, diese Laterne kommt zwar in der Geschichte nicht allzu oft vor, aber dem Buch hat es nicht geschadet. Schön gemacht, auch die Dicke des Buches war jetzt nicht so schlimm, denn es gibt Bücher, wo man in der Mitte fast auseinander reißen muss, dass man das noch richtig lesen kann, hier war es besser.
Schreibstil: Einfach nur toll, man konnte immer gleich weiterlesen, es kamen kaum geschachtelte Sätze vor, eher überwiegte der einfache Satz. Die Spannung wurde konstant hoch gehalten, auch wenn die Handlung über mehrere Jahre ging, war es immer voller Geheimnisse und Anspannung, ob es jetzt zu einem gutem Ende kommt oder nicht. Auch der Witz und der Charme ließen nicht zu wünschen übrig, waren überall vertreten und man hat sich so gefühlt, als wäre man eine von den Schwestern, die man einfach mögen muss. Denn sie sind so sympathisch dargestellt, haben alle Ecken und Kanten und sind aber allen eigentlich vielen Sünden erlegen, aber trotzdem sind sie alle sehr lieb und einfach zum knuddeln. Leider ist der Buchtitel ein wenig unpassend, denn ich habe kein richtiges Geheimnis gefunden, eventuell soll das Geheimnis, die Bande der Familie sein, ich weiß es nicht. Ich fand es an manchen Kapiteln zwar recht vorhersehbar, aber das hat der Geschichte keinen Abbruch getan.
Story: Wir lesen von 3 Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die jüngste, Vivi Ann wohnt noch beim Vater und weiß nicht so recht, was sie mit ihren Leben anfangen soll, aber zu guter letzt hat sie die zündende Idee, denn sie ist Reiterin und veranstaltet Reitturniere und wird auch sehr erfolgreich damit. Der Vater auf der Ranch ist ein alter Griesgram, der immer mehr zum Alkohol abdriftet und auch gar nicht mehr nett ist. Vivi verliebt sich in den Farmarbeiter, einen Indianer, Ty, der alles mit sich bringt, Muskeln, Geheimnis und viel Erotik. Sie erliegt seinem Charme und damit beginnt das Debakel. Denn der Vater und auch die übrige Familie ist gegen eine Heirat und auch das Dorf ist nicht so angetan vom Indio, denn er bringt angeblich nur Scherereien mit. Denn er ist schnell in Schlägereien und auch in Rauferein verwickelt.
Winona, die ältere der Schwestern ist ein wenig dick, aber dafür angesehene Anwältin und hat eine unerfüllte Liebe zu Luke, der am Anfang des Buches ebenfalls unglücklich in Vivi verliebt ist, aber sie wollte ihn ja eigentlich heiraten, hat dann aber Ty für sich entdeckt. Luke ist dann so sauer über das Aus der Liebe, dass er wegzieht und Winona wird noch breiter, weil sie noch mehr Essen in sich hineinstopft und dadurch, dass sie ja Vivi verraten hat, hat sie auch zur Zeit keinen Kontakt mehr zu ihren Schwestern, denn die sind sauer auf sie.
Aurora, die mittelste Schwester hat eigentlich einen Mann und zwei Töchter, von dem Mann trennt sie sich aber im Laufe des Buches.
Alle Schwestern sind eigentlich gut zueinander, als Vivi dann schwanger wird und das Kind kommt, gibt es Ärger, denn Ty soll in der Stadt eine Cat, seine Freundin umgebracht haben und alle sind gegen ihn, was natürlich noch verstärkend wirkt, denn an dem Abend war Vivi und ihre Schwestern beim Essen und Ty hat angeblich eine Grippe. Er wird eingesperrt, der Prozess an sich ist ein Witz , denn der Verteidiger findet nichts, was Ty entlasten kann und die Richterin, sowie die gesamte Bevölkerung will ihn als Exempel statuieren, denn ein Indianer bringt immer nur Stress mit sich. Vivi und Aurora sind auf Winona sauer, dass sie Ty nicht verteidigt hat, aber sie ist ja keine Strafverteidigerin, aber dadurch bricht die Familie auseinander.
Es gibt einen Zeitsprung, denn Vivi ist wöchentlich ins Gefängnis gefahren, aber Ty bricht es ab, er will die Scheidung. Der Vater hat es ja schon immer gewusst. Und Aurora hat sich von ihren Mann getrennt. Nach diesem Zeitsprung ist der Sohn von Vivi und Ty schon groß, er kann die Schule nur weiterführen, wenn es so eine Art Tagebuch führt und das macht er auch. Aber leider kommt er nach seinem Vater, wird immer sofort aggressiv, wenn nichts nach seinen Kopf geht und schlägt auch gern mal zu. Er überredet Winona, die Sache mit der Verurteilung nochmal mal zu überprüfen und Winona geht auch in Berufung und am Ende kommt Ty wieder aus dem Gefängnis heraus und alles ist wieder gut. Sogar Luke kommt wieder zurück und kommt endlich mit Winona zusammen. Und der Sohn von Ty ändert sich auch, denn er verliebt sich endlich und alle sind glücklich.
Fazit: Ein schnell gelesenes Buch, was durch gute Protagonisten und nette Story seinen Charme ausmacht. Ein Buch für graue Herbsttage, was man nicht verpassen sollte. Die Liebe und seine manchmal komischen Umwege und auch die erotischen Kapitel finden alle zu einem guten Ende a la Rosamunde Pilcher! Was ich nicht verstanden habe, die Suche nach der perfekten Liebe hat sich dann als Jugendliebe herausgestellt und wenn Winona so unglücklich war über ihre Figur, warum wurde sie dann Frustesserin? Und warum hat sie sich nicht woanders ziehen lassen, aber das war wohl die Story, dass alle Schwestern noch zusammen in einer Gegend wohnen sollten.