Eine überirdische, mysteriöse Geschichte

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donna vivi Avatar

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Die Anfangsszene der mittelalterlichen Hinrichtung ist sehr detailliert beschrieben. Bilder, Gerüche, Empfindungen lassen die Ereignisse nachfühlen. Ein Konflikt wird sofort klar; zu unrecht Verurteilte verkünden Gottes Strafe. Das nichts wissende Volk ist verwirrt und verängstigt.
Die Einführung in die Geschichte ist sehr wohl gelungen. Die vermutliche Verbindung zu einer Person im Königspalast bringt zusätzliche Spannung.
Wenig später vollführen geheimnisvolle Gestalten in Mönchskutten ein Ritual am gleichen Ort. Nun wird es endgültig klar, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Hinrichtung handelt.

Die Hinweise des Autors auf das Wechselspiel von Geist und Materie klingen mysteriös.

Ein Zeitsprung ins Jahr 1934 beweist, dass die Ereignisse im Mittelalter spätere Auswirkungen hatten. Der Dieb, Pierre Renard, erlebt in der Kathedrale von Gent den Feuertod, ohne tatsächlich zu verbrennen. Ob das jedoch eine Einbildung ist oder die Wahrheit, wird vorerst nicht aufgelöst.

Die Geschichte setzt sich in der Gegenwart fort, die Spannung steigt ins Unermessliche. Das apokalyptische Licht im aktuellen Abschnitt klingt bedrohlich. Licht- und Schattenspiele weisen ständig auf Unnatürliches hin. Drückende Stille, altes Gemäuer, der Autor lässt eine gruselige Stimmung entstehen. Dazu trägt auch die Musik bei: „Ein sphärischer Klang - nicht von dieser Welt.“ Man bekommt jedenfalls Lust auf mehr...

Die filigrane Schrift der Leseprobe wird im gedruckten Buch hoffentlich durch eine besser lesbare ersetzt. :-)