Ein wertvoller Roman

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ada2011 Avatar

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Geraldine Brooks hat mit „Das Gemälde“ eines der besten Bücher geschrieben, die ich bislang in 2023 gelesen habe und da das schon einige waren, denke ich, sie ist mit diesem Roman ganz weit vorn auf den Bestsellerlisten.
Dieses Buch springt immer wieder zwischen den Zeiten. Zum einen beschreibt sie Leben und Lebensumstände des Schwarzen Sklaven Jarred 1850 und folgende, zum anderen erzählt sie die kurze Kennenlern- und Liebesgeschichte von Theo und Jess ab 2019 und folgende. Für mich die 3 wichtigsten Personen in diesem Buch, die ich lieben gelernt habe.
Ich hatte erst etwas Sorge – fast 600 Seiten – dass sich die Geschichte hinzieht. Aber das ist nicht so. Sie hätte länger gehen können.
Der Rassismus um 1850 in den USA wird sehr detailliert beschrieben. Es war nicht so, dass alle Sklaven total entrechtet leben mussten, wenn doch auch leider der allergrößte Teil. Jarred erlebt alle Facetten, sowohl wird er als Arbeitssklave auf den Baumwollfeldern gezüchtigt, als auch als Kenner des Pferdes „Lexington“ zumindest geschätzt. Er ist eine Romanfigur und schafft es zum Ende des Romas ein akzeptabler und respektierter Mann zu sein, ungeachtet seiner Hautfarbe.
Theo, ebenfalls Schwarzer, hat auch 2019 an allen Orten mit Rassismus zu kämpfen. Farbig sein bedeutet nach wie vor ein Handicap. Letztendlich scheitert sein Sein sogar daran.
Berührend, traurig, wertvoll – So würde ich diesen Roman auf den Punkt bringen.