Eindrucksvolle Geschichte

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Im englischsprachigen Original heißt der Roman „Horse“, und dieser Titel passt viel besser als das deutsche „Gemälde“. Denn es geht nicht (nur) um ein Gemälde - eigentlich sogar um mehrere Gemälde - sondern um Lexington, das wohl beste amerikanische Rennpferd aller Zeiten. In Zeitsprüngen zwischen dem 19., 20. und 21. Jahrhundert erzählt die Autorin spannend und kenntnisreich die Geschichte von Lexington und seinem schwarzen Betreuer Jarret, die gewissermaßen die historischen Protagonisten darstellen. In der Jetztzeit übernimmt diese Rolle Theo, ein junger schwarzer Doktorand an der Georgetown University, der zufällig auf ein verschollenes Gemälde eines Pferdes stößt.

Der Autorin Geraldine Brooks gelingt es gekonnt, die Atmosphäre des Pferderennsports in den Südstaaten vor dem amerikanischen Bürgerkrieg einzufangen und sie schildert Rassismus, Sklaverei, Wetten und die vielschichtigen, widersprüchlichen Charaktere dieser Welt überzeugend. Ein lesenswertes Buch, auch für Menschen, die mit Pferden eigentlich nichts am Hut haben.