Facettenreich

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stina23 Avatar

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Die Autorin zeigt in diesem Buch, welch ein gelungenes Gesamtkunstwerk entstehen kann, wenn man einen Gegenstand, in diesem Fall ein Gemälde, durch die Zeit begleitet.
Aus den Blickwinkeln von mehreren Personen, wird die Geschichte um das Gemälde, das das äußerst erfolgreiche Rennpferd Lexington zeigt, erzählt. Die Ereignisse ziehen sich von der Mitte des 19. Jahrhunderts über die 1950er bis ins Jahr 2019. Die im Roman behandelten Themen sind deshalb auch sehr vielfältig und handeln unter anderem von Pferderennsport, Liebe, Rassismus, Malerei, … Geraldine Brooks hat gut recherchiert und historische Fakten mit viel Gefühl und ihrer Leidenschaft für Pferde in einen facettenreichen und ausgewogenen Roman verwandelt, der so viel mehr ist, als ich mir erwartet habe. Sie schafft es mit Leichtigkeit, die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zu verweben, sodass ich mich als Leserin immer gut und verständlich durch die Zeitepochen geführt gefühlt habe. Die Kapitel sind so aneinandergereiht, dass mein Interesse dauerhaft geweckt blieb und ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Zum Inhalt: In den 1850ern wird das Pferd Lexington in Kentucky geboren. Der junge Sklave Jarret kümmert sich vom ersten Tag an um ihn. Er hat eine besonders feinfühlige Art mit Pferden umzugehen und entwickelt sich zu einem wahren Experten, was Rennpferde angeht. Zu Lexington fühlt er eine tiefe Verbundenheit. Das Pferd wird mehrere Male von Thomas Scott gemalt, der von Jarret und Lexington fasziniert ist. Eines dieser Kunstwerke wird 2019 in Washington DC von Theo aus dem Sperrmüll gerettet. Der junge Mann stellt für einen Zeitungsartikel und seine Doktorarbeit Nachforschungen darüber an und lernt so auch die Australierin Jess, die für das Smithsonian arbeitet, kennen und lieben.
Dieser Roman ist hat mich berührt. Immer wieder nahm die Geschichte Wendungen, beleuchtete die Menschen und die Menschlichkeit von vielen Seiten und ließ mich am Ende nachdenklich zurück.