Hat mich nicht losgelassen

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tintenklex Avatar

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"Das Gemälde" hat mich direkt angesprochen, sobald ich gesehen habe, dass es um die Geschichte eines Rennpferdes geht. Nicht nur irgendeines Pferdes, sondern Lexington, dessen Name selbst heute noch ein Begriff ist. Der Großteil des Buches erzählt seine Geschichte und die des Sklavenjungen Jarret, der das Pferd sein Leben lang begleitet und eine einzigartige Verbindung zu ihm hat. Man spürt auf jeder Seite die Liebe zwischen den beiden und dass sie bereit sind, füreinander durchs Feuer zu gehen. Die anderen Figuren werden ebenfalls gut gezeichnet, doch Jarret und sein Pferd sind eindeutig das Herz der Story. Doch nicht nur deren Leben auf den Rennbahnen des 19. Jahrhunderts wird hier dargestellt, sondern auch das Leben der Sklaven kurz vor dem Bürgerkrieg. Wenn einem da noch kein Schauer über den Rücken läuft dann spätestens bei dem Blick auf unsere heutige Gesellschaft und dem alltäglichen Rassismus, der leider noch immer tief verwurzelt ist und hier eindringlich dargestellt wird.
Tatsächlich hätte ich mir fast noch mehr Einblicke in den Bürgerkrieg und das politische Geschehen gewünscht (auch in der heutigen Zeit), aber wahrscheinlich wäre die Story damit doch etwas aus dem Ruder gelaufen.
Das Buch bringt einen zum Nachdenken, es macht einen wütend und traurig, birgt aber auch sehr viele schöne, zarte Momente (besonders zwischen Lexington und Jarret). Der Schreibstil selber ist relativ "nüchtern", doch Brooks braucht auch kein Drama, um die Leser in ihren Bann zu ziehen. Dieses Buch mag man einfach nicht weglegen. Ganz große Klasse und ich hoffe sehr, dass diese Geschichte es auf die große Leinwand schaffen wird!