Rundum gelungener Roman zwischen den Jahrhunderten mit klarer Botschaft

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rbcaari Avatar

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Mit "Das Gemälde" hat Geraldine Brooks einen zugleich berührenden wie informativen Roman geschrieben, dem es darüber hinaus auch nicht an Unterhaltung mangelt.
So verbindet die Autorin historisch geschickt drei Handlungen aus drei Jahrhunderten, welche im Kern alle eines der berühmtesten und erfolgreichsten Rennpferde der Geschichte innehaben: den Vollbluthengst Lexington.
Während zum einen Lexingtons Geschichte sowie die seines farbigen Reitknechts Jarret aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erzählt wird, wird zum anderen ein Einblick in das Leben eines jungen farbigen Kunsthistorikers in Amerika gewährt, welcher sich mit einem bekannten Gemälde Lexingtons beschäftigt. Abgelöst werden diese beiden Handlungen noch durch die Geschichte um Martha Jackson, eine bedeutende Kunsthistorikern aus den 1950ern, welche ebenfalls auf ein Gemälde Lexingtons stößt.
Die Figuren in "Das Gemälde" überzeugen nicht nur aufgrund ihres historischen Hintergrunds, sondern auch aufgrund der Schlüsselrollen, die sie in den jeweiligen Kontexten wie dem Amerikanischen Bürgerkrieg, der Sklaverei und dem anhaltenden rassenfeindlichen Rassismus einnehmen.
Der Roman kommt mit einer klaren Botschaft einher: Selbst nach Jahrhunderten der Kriege, Kämpfe und Gewalt sind farbige Menschen auch in unserer Gegenwart keine freien Menschen und ist damit ein Buch, welches im Gedächtnis bleibt.
Eine Empfehlung für alle und nicht nur für Lesende, die Geschichte anschaulich, lebhaft und unterhaltend mögen!