Atmosphärischer Roman über Schuld und Trauma
"Das Geschenk des Meeres" von Julia R. Kelly ist eine wunderschöne, aber traurige Geschichte. Der Roman handelt von dem Küstendorf Skerry in Schottland, in dem ein kleiner Junge angespült wird, der große Ähnlichkeit hat mit dem vor vielen Jahren verschwundenen Sohn der Lehrerin Dorothy hat. In der Gemeinde ist Dorothy die Außenseiterin, die Zugezogene, die sich nach dem Verlust ihres Sohnes noch weiter zurückzieht. Doch auch die anderen Dorfbewohner*innen tragen Geheimnisse, Traumata, Neid und Schuldgefühle mit sich herum, über die nicht gesprochen wird. Nach und nach kommen die Geheimnisse ans Licht. So lernt man die Gemeinschaft kennen, in der jeder seine Gefühle und Erfahrungen für sich behält und gleichzeitig unter dem Nicht-Gesagten leidet. Die Charaktere sind kantig und authentisch, sie haben alle eine Geschichte mit Tiefgang.
Die Atmosphäre wird von der Autorin sehr gut eingefangen: düster, kalt und teilweise ein wenig unheimlich. Ich habe das Hörbuch gehört, gesprochen von Astrid Kohrs. Mit ihrer etwas rauen Stimme, transportiert sie die Atmosphäre meiner Meinung nach besonders gut, passend zum rauen Wetter und Meer. Das Setting in Schottland gefällt mir ebenfalls sehr. Zudem werden schwere Themen im Roman authentisch behandelt, wie Tod, Trauer, Traumabewältigung, Verdrängung und andere seelische Schmerzen. Trotzdem hat sich der Roman für mich zeitweise gezogen. Die vielen verschiedenen Geschichten sowie die Verschlossenheit und die Kommunikationsprobleme, die sich durch das ganze Dorf ziehen, haben mir den Zugang zu den Charakteren teilweise schwer gemacht. Es dauert lang bis die Menschen sich aufeinander zubewegen. Am Ende aber greifen alle Puzzleteile ineinander und ich habe gemerkt, dass mir manche Personen doch sehr ans Herz gewachsen sind.
"Das Geschenk des Meeres" ist ein bedrückender, atmosphärische Roman über Schuld und Trauma, der mich am Ende berührt hat. Ich empfehle ihn allen, die langsame, atmosphärische, charakterorientierte Bücher mögen.
Die Atmosphäre wird von der Autorin sehr gut eingefangen: düster, kalt und teilweise ein wenig unheimlich. Ich habe das Hörbuch gehört, gesprochen von Astrid Kohrs. Mit ihrer etwas rauen Stimme, transportiert sie die Atmosphäre meiner Meinung nach besonders gut, passend zum rauen Wetter und Meer. Das Setting in Schottland gefällt mir ebenfalls sehr. Zudem werden schwere Themen im Roman authentisch behandelt, wie Tod, Trauer, Traumabewältigung, Verdrängung und andere seelische Schmerzen. Trotzdem hat sich der Roman für mich zeitweise gezogen. Die vielen verschiedenen Geschichten sowie die Verschlossenheit und die Kommunikationsprobleme, die sich durch das ganze Dorf ziehen, haben mir den Zugang zu den Charakteren teilweise schwer gemacht. Es dauert lang bis die Menschen sich aufeinander zubewegen. Am Ende aber greifen alle Puzzleteile ineinander und ich habe gemerkt, dass mir manche Personen doch sehr ans Herz gewachsen sind.
"Das Geschenk des Meeres" ist ein bedrückender, atmosphärische Roman über Schuld und Trauma, der mich am Ende berührt hat. Ich empfehle ihn allen, die langsame, atmosphärische, charakterorientierte Bücher mögen.