Eindringlich und berührend

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rinoa Avatar

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Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Natürlich hatte mich der Klappentext angesprochen, sonst hätte ich es nicht gelesen. Aber ich habe nicht mit einer solch wunderschönen und intensiven Geschichte gerechnet.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was mir besonders gut gefallen hat, da man dadurch ein recht umfassendes Bild der Geschehnisse, aber auch einen guten Einblick in die jeweiligen Gefühlswelten erhält. Darüber hinaus gibt es zwei Zeitebenen, einmal 1900, was gleichzeitig die Gegenwart des Buchs darstellt und einmal früher, wobei mir nicht ganz klar war, um wie viel früher es genau geht.

Die Hauptperson ist jedenfalls Dorothy, mit der ich zwischendurch allerdings ganz schön gehadert habe. Mehr als einmal habe ich gedacht, dass sie sich viel Leid und Einsamkeit hätte ersparen können, wenn sie nur mit den Menschen um sich herum gesprochen hätte, insbesondere auch mit Joseph. Da hätte ich sie manchmal echt schütteln können, dass sie sich so selbst im Weg stand.
Natürlich ist mir aber auch klar, dass das damals eine ganz andere Zeit war und das eben auch Dorothys Charakter und ihrer Konditionierung entspringt.

Die Autorin hat es jedenfalls geschafft, mich mit ihrer ruhigen, fast schon poetischen Erzählweise total zu verzaubern und mich mitten in die Dorfgemeinschaft hineinzuversetzen. Und das mit einer Schlichtheit, aber gleichzeitig so eindringlich, dass es mich tief berührt hat.

Ich kann ‚Das Geschenk des Meeres‘ nur wärmstens empfehlen, es ist ein ganz besonderes Buch.