Eine Geschichte, die nachhallt

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Der Roman führt uns in das kleine, schottische Küstendorf Skerry ins Jahr 1900. Nach einem Sturm wird ein Junge an den Strand gespült. Er sieht einem anderen Jungen sehr ähnlich, der viele Jahre zuvor spurlos im Meer verschwand. Die Dorfschullehrerin Dorothy - die Mutter des damals verschwundenen Jungen - nimmt ihn zu sich auf bis seine Herkunft geklärt werden kann.

Die Ausgangslage wirft viele Fragen auf. Nicht nur die nach Dorothys Sohn und der Ähnlichkeit zum aufgefundenen Jungen. Viele Dorfbewohner verbinden Geheimnisse rund um die damaligen Ereignisse. Die Geschichte wird daher aus unterschiedlichen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen erzählt.

Mir hat "Das Geschenk des Meeres" ausgesprochen gut gefallen und würde es bereits jetzt zu meinen Lese-Highlights in diesem Jahr zählen.

Es ist eine sehr berührende und atmosphärische Erzählung, die eher stille Töne anschlägt. Es geht um Trauer, Schuld, Missverständnisse und verpasste Chancen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte in das Beziehungsgepflecht der Dorfbewohner eingebunden ist. Das kleine Skerry, in der jeder jeden kennt und das zudem im Winter von der Außenwelt abgeschnitten ist, bietet eine besondere Dynamik.

Dorothy steht zwar im Zentrum der Erzählung, aber nicht alleine, sondern im Miteinander mit den anderen Protagonistinnen und Protagonisten. Nach und nach lernt man ihre Hintergründe kennen und das hält so manche Überraschung bereit.

Von mir eine klare Leseempfehlung für diesen Roman.