Eine Geschichte, traurig-schön und das Leben in einem Dorf kann so bitter sein

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Um 1900 , ein Junge wird vom Meer angespült, an die Küste eines kleinen schottischen Dorfs, so beginnt diese Geschichte. Dieses gerade noch so lebendige Wesen mit seiner verblüffenden Ähnlichkeit zum Sohn der Dorflehrerin Dorothy, der vor einigen Jahren in einer stürmischen Winternacht für immer verschwand, wird von einem Fischer, der ebenfalls eine wichtige Rolle in dem Geschehen hat, hergetragen, mitten hinein in das eher ereignislose Dorfleben dieser kleinen Gemeinschaft, deren Tage von der harten Arbeit, der rauen Natur und dem noch raueren Meer bestimmt werden. Die Ankunft des Jungen weckt Erinnerungen und wühlt auf, natürlich Dorothy, die sich trotz allem des Kindes annimmt und alle anderen auch, denn jeder hier hat seine Berührungspunkte mit dem damaligen Ereignis und mit den Menschen, die hauptsächlich, offensichtlich oder auch eher verborgen im Hintergrund, damit in Verbindung stehen. Und da ist auch das Wort Schuld im Raum, für all die Missgunst, den boshaften Tratsch auf der einen Seite und dem Gegenteil, dem verhängnisvollen Schweigen, wo ehrliches Miteinander reden so viel Leid hätte verhindern können.
Traurig und düster das Leben und das Aufdecken der Wahrheit, der kleinen noch traurigeren Geheimnisse, es macht eigentlich nichts besser und doch hilft es vor allem der Hauptprotagonistin der Geschichte, Dorothy, sich aus der eigenen inneren Kälte, aus der Unerträglichkeit dessen, was geschehen ist, herauszukämpfen, sich selbst (wieder) Wert beizumessen und da ist nun auch Hoffnung, für ihr eigenes Sein.
Ein berührendes Buch über das Leben, in all seiner Mühsal und über die Menschen in ihrem kleinen Verbund, die es nicht anders kennen und fast immer, zumindest ist es so leichter, wie sie meinen, nicht anders konnten. Meistens.