Eine sehr berührende Geschichte

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klautschi Avatar

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Eine Erzählung in zwei Zeitebenen: damals und jetzt.

Damals, im Jahr 1900, ist Dorothy als junge Lehrerin auf die schottische Insel Skerry direkt von Edinburgh gekommen. Von den Bewohner*innen und auch den Kindern in der Schule wird sie nicht akzeptiert. Schon ihre gesamte Kindheit kennt sie es, Außenseiterin zu sein. Die Frauen des Dorfes beobachten sie und ziehen über sie her, hinter ihrem Rücken. Einzig Joseph hat sich sehr um sie bemüht, bis Dorothy von einem Tag auf den anderen unleidlich zu ihm wurde und ihm auch aus dem Weg ging – für ihn unerklärlich. Damals verliert Dorothy auch ihren Sohn Moses ans Meer. Joseph findet den Stiefel des Buben.

Jetzt – ca 20 Jahre später - wird ein gestrandeter Junge am Strand ausgerechnet von Joseph aufgefunden. Er hat nur einen Stiefel an, der dem Stiefel von Dorothys Sohn zum Verwechseln ähnlich aussieht, und auch der Junge im selben Alter ist wie Moses damals als er plötzlich verschwand. Zuerst kommt der gestrandete Junge beim Pfarrer im Dorf in Pflege, später wird Dorothy gebeten, den Jungen zu pflegen, da die Frau des Pfarrers selbst ein Kind zur Welt bringt.

Erinnerungen und alte Wunden werden aufgerissen, nicht nur bei Dorothy, auch bei den Dorfbewohner*innen, die das raue und karge Leben als Fischerdorf kennen, und Verluste zu beklagen haben, wenn Ehemänner, Brüder oder Söhne nicht vom Meer nach Hause kommen.

Der Autorin ist es großartig gelungen den Spannungsbogen aufrecht zu halten, denn im Jetzt weiß man ja zum Teil was damals passierte, aber immer nur angedeutet, nichts Genaues. Und auch das Damals ist bereits von Anfang an klar, aber die Spannung besteht darin zu erfahren, wie es zu all dem gekommen ist. Immer wieder gibt es einen kompletten Perspektivenwechsel, wie auch weitere Dorfbewohner*innen bestimmte Situationen erlebt haben, die meist noch mal anders sind.

Absolute Empfehlung