Sehr lesenswert
„Das Geschenk des Meeres“ von Julia R. Kelly spielt in Skerry, einem kleinen Küstendorf in Schottland im Jahr 1900. Eines Tages wird am Strand des Ortes ein kleiner , lebloser Junge von dem Fischer Joseph gefunden. Joseph bringt ihn in das Pfarrhaus und der dortige Pfarrer entscheidet, ihn zu der Dorflehrerin Dorothy zu geben. Dorothy hat vor einigen Jahren ihren sechsjährigen Sohn Moses verloren und kümmert sich liebevoll um den kleinen Jungen, der ihrem Sohn Moses so ähnlich sieht. Die Leute im Dorf rätseln über das plötzliche Auftauchen des Jungen und die Vergangenheit um das damalige Verschwinden von Moses ist wieder Dorfgespräch. Dieser sensibel geschriebene Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Die Autorin beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert, beginnend von der damaligen Ankunft Dorothys als junge Lehrerin auf der Insel, ihre Beziehung zu dem Fischer Joseph und das Verschwinden ihres Kindes. Sie fängt durch ihren einprägsamen Schreibstils die Atmosphäre des Dorfes und seiner Bewohner ein. Ein für mich sehr lesenswerter Roman.