Unterhaltsames Inselportrait von Scham und Schuld
mare Bücher sind bei mir immer heiß erwartet. Meist erregen die Klassiker meine Aufmerksamkeit, manchmal aber auch die zeitgenössischen Unterhaltungsromane, wie in diesem Fall.
Denn die Prämisse klingt erst einmal toll: Ein mysteriöses Verschwinden eines Jungen und Jahre später das unerklärliche Auftauchen eines scheinbar gleichen Jungen im selben Alter. Könnte er ein Wechselbalg sein? Oder haben die Meereskinder möglicherweise etwas damit zu tun? Die schottische Insel Skerry und ihre Bewohner haben jeweils eigene Meinungen und Perspektiven auf die geheimnisumwobenen Geschehnisse damals und heute.
Nun, wer sich mythologische Elemente oder magischen Realismus erwartet, der wird beides wenig bis kaum bekommen. Es ist die Geschichte einer jungen Lehrerin, die, geprägt von den Wertevorstellungen ihrer Mutter, als Außenseiterin auf eine Insel kommt und sich nur schwer von der eigenen Befangenheit frei machen und sich ins Inselleben einfügen kann. Diese Geschichte entwickelt sich zu einer, in der eine Mutter ihren kleinen Sohn ans Meer verliert und wird zu einem Inselportrait, in dem jeder mit Gefühlen von Schuld und Scham kämpfen muss. Schließlich braucht es die brachiale Wucht eines Sturms, um gewisse Steine ins Rollen zu bringen und lang vergessen geglaubte Puzzleteile ineinandergreifen können.
Wunderbar gefallen hat mir die Übersetzung von Claudia Feldmann, die, mal malerisch und leise, aber auch in den richtigen Momenten dringlich ist und Atmosphäre und Spannung erzeugt.
Die Geschichte selber empfand ich als solides Kleinstadt-/bzw. in diesem Fall Inseldrama, das weniger auf Spannung setzt und mehr auf den oft destruktiven Umgang mit Gefühlen in dieser Gemeinde. Und ja, wie so oft hätten sich auch hier Dinge viel einfacher und weniger schädlich lösen lassen, wenn gewisse Dinge kommuniziert worden wären, aber in der Realität gestalten es sich oftmals als schwierig, dann kann ich es der Geschichte nicht allzu sehr ankreiden.
Insgesamt war es für mich ein solides Leseerlebnis, das, getragen von einer wunderbaren Übersetzung, währenddessen unterhält, aber nicht unbedingt Spuren hinterlässt.
Denn die Prämisse klingt erst einmal toll: Ein mysteriöses Verschwinden eines Jungen und Jahre später das unerklärliche Auftauchen eines scheinbar gleichen Jungen im selben Alter. Könnte er ein Wechselbalg sein? Oder haben die Meereskinder möglicherweise etwas damit zu tun? Die schottische Insel Skerry und ihre Bewohner haben jeweils eigene Meinungen und Perspektiven auf die geheimnisumwobenen Geschehnisse damals und heute.
Nun, wer sich mythologische Elemente oder magischen Realismus erwartet, der wird beides wenig bis kaum bekommen. Es ist die Geschichte einer jungen Lehrerin, die, geprägt von den Wertevorstellungen ihrer Mutter, als Außenseiterin auf eine Insel kommt und sich nur schwer von der eigenen Befangenheit frei machen und sich ins Inselleben einfügen kann. Diese Geschichte entwickelt sich zu einer, in der eine Mutter ihren kleinen Sohn ans Meer verliert und wird zu einem Inselportrait, in dem jeder mit Gefühlen von Schuld und Scham kämpfen muss. Schließlich braucht es die brachiale Wucht eines Sturms, um gewisse Steine ins Rollen zu bringen und lang vergessen geglaubte Puzzleteile ineinandergreifen können.
Wunderbar gefallen hat mir die Übersetzung von Claudia Feldmann, die, mal malerisch und leise, aber auch in den richtigen Momenten dringlich ist und Atmosphäre und Spannung erzeugt.
Die Geschichte selber empfand ich als solides Kleinstadt-/bzw. in diesem Fall Inseldrama, das weniger auf Spannung setzt und mehr auf den oft destruktiven Umgang mit Gefühlen in dieser Gemeinde. Und ja, wie so oft hätten sich auch hier Dinge viel einfacher und weniger schädlich lösen lassen, wenn gewisse Dinge kommuniziert worden wären, aber in der Realität gestalten es sich oftmals als schwierig, dann kann ich es der Geschichte nicht allzu sehr ankreiden.
Insgesamt war es für mich ein solides Leseerlebnis, das, getragen von einer wunderbaren Übersetzung, währenddessen unterhält, aber nicht unbedingt Spuren hinterlässt.