Wer Gefühle sucht, wird hier fündig
Julia R. Kelly erzählt eine melancholische Geschichte von Verlust, unerfüllter Liebe und dem Schweigen einer Dorfgemeinschaft. An der schottischen Küste um 1900 wird ein fremder Junge angeschwemmt, der Dorothy unweigerlich an ihren verschwundenen Sohn erinnert. Seine Ankunft bringt lange verdrängte Konflikte ans Licht und zwingt sie, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Die Autorin fängt die raue Landschaft, die Enge des Dorflebens und die zerstörerische Macht von Gerüchten eindringlich ein. Mit wechselnden Perspektiven und zwei Zeitebenen entfaltet sich ein Geflecht aus Geheimnissen, Leid und unausgesprochenen Sehnsüchten. Dorothy bleibt dabei eine widersprüchliche Figur: verletzlich, stolz, unnahbar – und gerade deshalb faszinierend.
Die Stärke des Romans liegt in seiner dichten Atmosphäre und dem poetischen Ton, der Mythen, Natur und menschliche Tragödien kunstvoll verknüpft. Wer Geschichten mag, die an Sturmhöhe erinnern, wird hier fündig: intensiv, düster, berührend. Manche Passagen wirken jedoch etwas zu ausschweifend, was den Lesefluss zeitweise bremst. Deshalb gibt es von mir vier Sterne – für eine eindrucksvolle, atmosphärisch starke Geschichte mit kleinen Längen.
Die Autorin fängt die raue Landschaft, die Enge des Dorflebens und die zerstörerische Macht von Gerüchten eindringlich ein. Mit wechselnden Perspektiven und zwei Zeitebenen entfaltet sich ein Geflecht aus Geheimnissen, Leid und unausgesprochenen Sehnsüchten. Dorothy bleibt dabei eine widersprüchliche Figur: verletzlich, stolz, unnahbar – und gerade deshalb faszinierend.
Die Stärke des Romans liegt in seiner dichten Atmosphäre und dem poetischen Ton, der Mythen, Natur und menschliche Tragödien kunstvoll verknüpft. Wer Geschichten mag, die an Sturmhöhe erinnern, wird hier fündig: intensiv, düster, berührend. Manche Passagen wirken jedoch etwas zu ausschweifend, was den Lesefluss zeitweise bremst. Deshalb gibt es von mir vier Sterne – für eine eindrucksvolle, atmosphärisch starke Geschichte mit kleinen Längen.