Ein packender Roman, der Natur, Machtphantasien und Bedrohung meisterhaft verbindet.

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fönbo Avatar

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Der Inhalt überrascht mit einer ungewöhnlichen und fesselnden Ausgangssituation: Elefanten tauchen inmitten von Berlin auf und stoßen auf Politiker, Medien und Sicherheitskräfte, die gleichermaßen ratlos wie alarmiert reagieren.

Das Cover fängt die Spannung zwischen Wildnis und urbanem Raum ein.

Die Handlung entwickelt sich ruhig und beobachtend, steigert aber kontinuierlich die unterschwellige Bedrohung und das Gefühl, dass bald etwas eskalieren wird.

Die Figuren, allen voran der machtbesessene Politiker und die Elefanten als fast mythische Wesen, wirken glaubwürdig und facettenreich, wobei ihre inneren und äußeren Konflikte geschickt angedeutet werden.

Die Sprache ist detailreich, atmosphärisch dicht und wechselt gekonnt zwischen nüchterner Beobachtung und poetischen Bildern.

Der Aufbau gleicht einem langsamen Heranzoomen: erst das Tier, dann der Mensch, schließlich die gesellschaftliche Dimension, was die Spannung intensiviert.

Die Entwicklung der Geschichte macht neugierig, weil sie das große Rätsel um die Tiere geschickt mit persönlichen Dramen und politischen Ambitionen verbindet. Der Romanbeginn schafft es, Fragen nach Macht, Natur und Verantwortung anzustoßen, ohne Antworten vorwegzunehmen.

Insgesamt hinterlässt der Text einen bleibenden Eindruck durch seine ungewöhnliche Szenerie und die eindringliche Schilderung einer Stadt im Ausnahmezustand.