Abstrus und spannend
„Das Geschenk“ liest sich wie eine Mischung aus Polit-Satire und Dystopie: Über Nacht tauchen Elefanten in Deutschland auf und stellen die Politik in Berlin vor ein kaum lösbares Problem. Die Grundidee ist schräg, aber genial – und der Blick hinter die Kulissen des Politikbetriebs wirkt überraschend echt, mal ironisch, mal ziemlich bitter. Die Handlung bleibt durchweg spannend, schnell erzählt und hat etwas bedrückend Unausweichliches: Man spürt förmlich, wie die Figuren im Strudel der Ereignisse immer mehr die Kontrolle verlieren. Gleichzeitig bleibt das Ganze eher auf der Beobachtungsebene. Die Personen sind funktional für die Story, aber emotional fehlt die Tiefe – man fiebert mit, ohne sich wirklich zu binden. Perfekt ist der Roman also nicht, aber er bietet eine packende, originelle Idee, solide umgesetzt und in einem Zug wegzulesen. Ein Buch, das nachhallt, auch wenn man es rasch beendet hat.