»Alles hängt davon ab, was du willst: das Richtige tun oder an der Macht bleiben.«

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»Alles hängt davon ab, was du willst: das Richtige tun oder an der Macht bleiben.«

Weil die deutsche Bundesregierung unter Bundeskanzler Hans Christian Winkler den Import von Jagdtrophäen verboten hat, schickt der Präsident von Botswana 20.000 Elefanten nach Berlin. Dort sind alle überfordert und wissen nicht, wie man mit den Tieren, die man zuerst auf deutlich weniger schätzt, umgehen soll. Sie sind einfach überall und müssen auch irgendwie versorgt werden.
Noch dazu muss jede Entscheidung genau abgewägt werden, um einerseits die deutsche Bevölkerung zu schützen und zweitens dem sowieso fortschreitenden Erstarken rechter Kräfte keine Angriffsfläche zu bieten.

Das ist die Ausgangssituation des Romans. Wie geht man nun damit um?
Genau damit beschäftigt sich der neue Roman von Gaea Schoeters und stößt dabei ein Interessantes Gedankenspiel an. Zwar stellt diese Situation eine Fiktion dar, doch beruht diese auf einer wirklichen Aussage von Mogkweetsi Masisi, dem Präsidenten von Botswana. Darüberhinaus lassen sich deutliche Parallelen zur hiesigen Politiklandschaft bemerken.

Zwischen politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Unmut, steht der kommerzielle, der Wirtschaft dienende Nutzen, die Elefanten gewinnbringend zu vermarkten. Darf Deutschland andere Länder bevormunden, ohne sich der dortigen Probleme überhaupt bewusst zu sein, geschweige denn sie bewältigen zu können?

Auch mit ihrem zweiten Roman hat Gaea Schoeters ein Buch geschrieben, dass die Grenzen der Moral auslotet und die Leser*innen zum Nachdenken anregt.
Dabei habe ich ihre präzise Sprache sehr genossen und besonders gelungen fand ich vor allem die exakten Beschreibungen der Elefanten, die einem diese majestätischen Tiere bildlich vor Augen führen.
Eine große Leseempfehlung!

Ich freue mich schon auf viele weitere Bücher von ihr!